Koit wird`s, da Winta kimmt umma
"Bist doch noch kommen! Wir haben schon gemeint, s`Wetter! Der Nickerl hat schon gröhrt, hat glaubt, du kunntst im Schnee sein steckenblieben. Na, weil d`nur da bist. Was magst denn gleich? Ein Eierspeis`? Ein Kaffee? Weihnachtsguglhupf hann ich ah schon."
Kennt ihr sie? Kennt ihr sie nicht?
Das ist ja die Stimme der Mutter!
...ging zu Fuß, frisch und lustig, sechs Stunden lang durch das Tal, wo der Frost mir Nase und Ohren abschnitt, daß ich sie gar nicht mehr spürte; und durch den Bergwald hinauf, wo mir so warm wurde, daß die Ohren auf einmal wieder da waren und heißer, als je im Sommer. Der Nase vergaß ich, doch stak sie sicher fest im Gesicht, wo sie heute noch steckt.
So kam ich, als es schon dämmerte, glücklich hinauf, wo das alte Haus, schimmernd durch Gestöber und Nebel, wie ein verschwommener Fleck stand, einsam mitten in der Schneewüste. Als ich eintrat, wie war die Stube so klein und niedrig und dunkel und warm - und unheimlich.
In den Stadthäusern verliert man ja allen Maßstab für das Waldbauernhaus. Aber man findet sich gleich wieder hinein, wenn die Mutter den Ankömmling ohne alle Umstände so grüßt. "Na, weil d`nur da bist!"
Teresa HzW - 30. Nov, 07:19 - Rubrik Fund[W]orte
Peter Rosegger, der große österreichische Heimatschriftsteller, erzählt hier von seiner Weihnachts-Rückkehr in die Waldheimat, aus der "großen" Stadt Graz, wo er das Jahr über studiert. Da der Zug im Schneegestöber stecken blieb, war er gezwungen stundenlang durch die Wälder der Steiermark nach Hause zu wandern....