Das mit den "ältesten Fachwerkhäusern Deutschlands" ist ja immer so eine Sache, aber Schwäbisch-Hall zum Beispiel ist es jedenfalls nicht und auch nicht das Städtchen, in dem Hermann Hesse dann später offensichtlich besser klarkam in der Lehre und außerdem war jenes ja auch nie Reichsstadt. Mein Weg führte mich heute übrigens einmal wieder durch Calw hindurch, ein ganz und gar furchterregendes Städtchen!
Bis vor etwa 30 Jahren wußte tatsächlich keiner, wie alt die Häuser wirklich sind. Wissenschaftler gingen früher davon aus, dass kein Fachwerkhaus in Deutschland älter als 500 Jahre alt ist. Bis die Dendrochronologie dem abhalf. Dies ist eine Methode zur Altersbestimmung von Häusern, die - vereinfacht gesprochen - das verwendete Fachwerkholz untersucht. Anhand der Jahresringe des Holzes läßt sich genau feststellen, wann ein Stamm gefällt worden ist: Weil bei Fachwerk beispielsweise das Holz immer frisch verarbeitet worden ist.
Mit der Dendrochronologie läßt sich so das Baujahr eines alten Hauses recht gut bestimmen, weil Bauzeiten von Gebäuden mit Hilfe der Jahrringanalyse bei verbauten Hölzern sehr genau ermittelt werden können. Die Methode leistet einen sehr wichtigen Beitrag in der Denkmalpflege, für die Bauforschung und Kulturgeschichte von Gebäuden: Vor einigen Jahren wurde so bundesweit das "älteste Fachwerkhaus" bestimmt. Im Rennen waren Marburg (wo ein Haus aus dem Jahr 1321), Frankfurt (von 1292), Limburg (wo ein Fachwerkgebäude von 1289 gefunden wurde) und die im Adventsrätsel gesuchte Reichsstadt: Das älteste Fachwerkhaus Deutschland befindet sich dort, in der Heugasse 3, es wurde im Jahre 1261 erbaut.
Was mich ins Grübeln brachte, lieber Schneck08: Warum ist Ihnen Calw "furchterregend"? Nach diesem Wintereinbruch sollte Hesse´s Schwarzwaldstädtchen eigentlich romantisch verträumt im Tal der Nagold liegen.
Mit dieser schönen Methode habe ich selbst seit Jahren zweitberuflich zu schaffen und ich bin fasziniert davon, dass es manchmal einzig aufgrund von über Jahre dokumentierten 'Vergleichen' der regionalen Waldkanten von Bauholz möglich ist, die beim jeweiligen Bau verwendeten Hölzer über die regional dokumentierten Niederschlagsmengen einigermaßen und sogar teils recht (punkt)genau zu datieren. Diese Methode ist mittlerweile eine unerlässliche Hilfe bei der Untersuchung von historischen Gebäuden, ich habe selbst schon "intelligente" Bohrungen durchgeführt im Rahmen von restauratorischen Untersuchungen an historischen Gebäuden. "Intelligent" meint in diesem Zusammenhang, dass vorher sämtliche Informationen, auch archivisch, zusammengetragen werden, dazu die baugeschichtlichen Beobachtungen am und im Objekt selbst, die auch durch Öffnungen der Oberflächen erlangt werden können. Zuletzt wird dann vorgeschlagen, wo eine Bohrung bzgl. Dendrochronologie sinnvoll ist.
Diese 'Untersuchungen' in alten Häusern sind aber immer wieder auch ein ganz besonderes Eintauchen in konkrete Historie, verbunden mit dem Entdecken von teils seltsamen Hinterlassenschaften menschlichen Lebens sowie dem Vorfinden von (möglichen und tatsächlichen) Geschichten, was mir auch für den 'Erstberuf' wertvolle Stoffe liefert. (Nebenbei auch hier x...).
Calw ist mir immer insofern furchterregend, weil da doch der Himmel auf den Kopf fällt, im tiefen Tal, trotz Schnee. Vielleicht fünf Stunden Sonne, im Winter. Ich sah heute nur Parkhäuser dort, aus Beton, wo einst ein Flußufer war. Ich könnte mir vorstellen, dass man dort komisch wird, ich jedenfalls würde dort komisch werden, ganz sicher. Ferner kenne ich ein paar sehr komische Leute, die aus Calw stammen (mal ganz abgesehen von H.H.); diese erzählen Ähnliches. :-)
Ach, was für eine schöne Überraschung, lieber Schneck08! Sie kennen sich da aus :-o
Dann habe ich - glaube ich noch a bsonders - optisches - Leckerli für Sie; ich werde es aufbereiten ;-)
Ja, Ja... wer "im Woid dahoam is, werd` z`weil a wengerl komisch" - vermutlich liegt das an der Stille und Abgeschiedenheit... gleiches, was Sie übers Calwer Städterl schreiben, kenne ich auch über andere Orte, die tief "im Woid" oder abgeschnitten, eingeschnitten in einem tiefen Tal liegen!
Dann mag wohl mein neuer Advents-Text vom heutigen Tag auch Ihren Gefallen finden!?
Einen schönen Tag Ihnen, lieber Schneck08, wie auch allen anderen Leserinnen und Lesern meines Blogs.
P.S.: Ihrem ge-spurt-en Link in Ihren Blog-Oktober-Eintrag werde ich im Laufe des Tages folgen...
Herzlich Teresa
Lieber Schneck08,
nachdem ich Ihrer ge-X-ten Spur in Ihr Blog gefolgt und dort Ihre "Autobiografie" gelesen habe, ist mir klar, dass es für Sie ein Leichtes war, den Namen der gesuchten Reichsstadt zu erkennen :-)
Zwischenzeitlich habe ich gefunden, wonach ich FÜR Sie suchte: Das Projekt Alphouse! Es könnte Sie, jetzt wo ich ein wenig hinter "Ihre Kulissen" blicken durfte, interessieren!? Bei dem europäischen Projekt geht es um Alpine Baukultur und Energieeffizienz; Handwerker aus verschiedenen Regionen des Alpenraums sanieren (zum Teil gemeinsam miteinander) traditionelle alpine Altbauten und Siedlungen, um auf diese Weise auch ein Stück Kultur-, Architektur- und Siedlungsgeschichte in der eigenen Region zu erhalten. Neugierig geworden? Dann klicken Sie mal auf folgende Website: http://www.alphouse.de/
:-) Teresa
Wi[e]der[W]orte [2]
Wenn Sie auf dieses Bild klicken, erfahren Sie, wie es weitergeht... :-)
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Über die Dendrochronologie
Mit der Dendrochronologie läßt sich so das Baujahr eines alten Hauses recht gut bestimmen, weil Bauzeiten von Gebäuden mit Hilfe der Jahrringanalyse bei verbauten Hölzern sehr genau ermittelt werden können. Die Methode leistet einen sehr wichtigen Beitrag in der Denkmalpflege, für die Bauforschung und Kulturgeschichte von Gebäuden: Vor einigen Jahren wurde so bundesweit das "älteste Fachwerkhaus" bestimmt. Im Rennen waren Marburg (wo ein Haus aus dem Jahr 1321), Frankfurt (von 1292), Limburg (wo ein Fachwerkgebäude von 1289 gefunden wurde) und die im Adventsrätsel gesuchte Reichsstadt: Das älteste Fachwerkhaus Deutschland befindet sich dort, in der Heugasse 3, es wurde im Jahre 1261 erbaut.
Was mich ins Grübeln brachte, lieber Schneck08: Warum ist Ihnen Calw "furchterregend"? Nach diesem Wintereinbruch sollte Hesse´s Schwarzwaldstädtchen eigentlich romantisch verträumt im Tal der Nagold liegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dendrochronologie
Diese 'Untersuchungen' in alten Häusern sind aber immer wieder auch ein ganz besonderes Eintauchen in konkrete Historie, verbunden mit dem Entdecken von teils seltsamen Hinterlassenschaften menschlichen Lebens sowie dem Vorfinden von (möglichen und tatsächlichen) Geschichten, was mir auch für den 'Erstberuf' wertvolle Stoffe liefert. (Nebenbei auch hier x...).
Calw ist mir immer insofern furchterregend, weil da doch der Himmel auf den Kopf fällt, im tiefen Tal, trotz Schnee. Vielleicht fünf Stunden Sonne, im Winter. Ich sah heute nur Parkhäuser dort, aus Beton, wo einst ein Flußufer war. Ich könnte mir vorstellen, dass man dort komisch wird, ich jedenfalls würde dort komisch werden, ganz sicher. Ferner kenne ich ein paar sehr komische Leute, die aus Calw stammen (mal ganz abgesehen von H.H.); diese erzählen Ähnliches. :-)
Dann habe ich - glaube ich noch a bsonders - optisches - Leckerli für Sie; ich werde es aufbereiten ;-)
Ja, Ja... wer "im Woid dahoam is, werd` z`weil a wengerl komisch" - vermutlich liegt das an der Stille und Abgeschiedenheit... gleiches, was Sie übers Calwer Städterl schreiben, kenne ich auch über andere Orte, die tief "im Woid" oder abgeschnitten, eingeschnitten in einem tiefen Tal liegen!
Dann mag wohl mein neuer Advents-Text vom heutigen Tag auch Ihren Gefallen finden!?
Einen schönen Tag Ihnen, lieber Schneck08, wie auch allen anderen Leserinnen und Lesern meines Blogs.
P.S.: Ihrem ge-spurt-en Link in Ihren Blog-Oktober-Eintrag werde ich im Laufe des Tages folgen...
Herzlich Teresa
nachdem ich Ihrer ge-X-ten Spur in Ihr Blog gefolgt und dort Ihre "Autobiografie" gelesen habe, ist mir klar, dass es für Sie ein Leichtes war, den Namen der gesuchten Reichsstadt zu erkennen :-)
Zwischenzeitlich habe ich gefunden, wonach ich FÜR Sie suchte: Das Projekt Alphouse! Es könnte Sie, jetzt wo ich ein wenig hinter "Ihre Kulissen" blicken durfte, interessieren!? Bei dem europäischen Projekt geht es um Alpine Baukultur und Energieeffizienz; Handwerker aus verschiedenen Regionen des Alpenraums sanieren (zum Teil gemeinsam miteinander) traditionelle alpine Altbauten und Siedlungen, um auf diese Weise auch ein Stück Kultur-, Architektur- und Siedlungsgeschichte in der eigenen Region zu erhalten. Neugierig geworden? Dann klicken Sie mal auf folgende Website: http://www.alphouse.de/
:-) Teresa