die diskussion rund um den bachmann - preis, mit oder ohne gregor keuschnig & co., erinnert an die seltsamen schleifen eines kurt gödel. ich weise darauf hin, dass unser mitarbeiter, der bestsellerautor daniel kehlmann ("die vermessung der welt"). das problem auf seíne art gelöst hat:
Die nächsten beiden Tage werden zeigen, ob der Preis einmal mehr - in der öffentlichen Diskussion - zu Grabe getragen werden wird.
Jedenfalls möchte ich als Bücherfreundin bei einem Literatur-Wettbewerb, der sich immerhin in der Tradition einer Ingeborg Bachmann und einer Gruppe 47 sieht und den "staatstragenden" Titel "Tage der deutschsprachigen Literatur" führt, qualitativ gute Texte lesen und nicht solche, die bereits bei der Aufnahmeprüfung für ein Germanisten-oder Journalistenseminar durchfallen würden:
wegen handwerklicher Fehler
wegen ungenügender Recherche
wegen Brüche und Widersprüche, schiefer Sprachbilder
wegen mangelhafter Kenntnisse über das zugrunde liegende Sujet
[um nur das Auffälligste der heutigen Wettbewerbstexte zu nennen]
Ich wünsche mir den Wettbewerb zwischen den besten Texten. Zwischen Best Practise und nicht zwischen Bad Practise.
Das setzt jedoch auch mehr Sorgfalt bei der Auswahl der Texte durch die Juroren voraus.
Von Autoren, die bereits Bücher veröffentlicht haben, erwarte ich jedenfalls anderes als das, was heute in Klagenfurt präsentiert wurde.
Sonst ist der Preis wirklich am Ende.
Vielen Dank jedoch für Ihren Kommentar, der mich zu diesem Nachklapp inspirierte
:-)
Mal sehen, wie es morgen weitergeht...
Ich habe meinen Kommentar ja schon beim vorigen Beitrag abgegeben.
Ich möchte aber noch einmal betonen: mir wäre der Inhalt wichtiger als das Handwerkliche. Wenn das letztere nicht stimmt, haben die Vorschlagenden geschlampt.
Doch was ich mit einer Wertigkeit von 70% beurteilen möchte, sind die Inhalte. Und die können mich nicht überzeugen.
Irgendwie gehört beides zusammen: Das Schreib-Handwerk und der passende Inhalt.
Ein altes Thema [nehmen wir die Liebe - wie im Fall von Montauk ;-) ] kann durch eine ungewöhnliche Perspektive óder eine interessante schriftstellerische Idee in gut formulierten Sätzen sehr wertig und wie neu gestaltet geschrieben werden. Das wären die Hundert Prozent, die mich als Leser überzeugen.
Vielleicht der Grund, lieber Steppenhund, warum man oft zur Lektüre auf die alten, verstorbenen Schriftsteller zurückgreift: Bernhard, Frisch, Mann, Johnson, Bachmann, Sontag, Hauptmann und wie sie alle heißen...
Die Diversifizierung des Geschmacks in der post-sexuellen Gesellschaft - ein anderes Thema... für einen anderen Blogeintrag ;-)
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bachmann - preis wirklich am ende?
http://rosenberger.twoday.net/stories/daniel-kehlmann-tobt-fingiertes-interview/
Jedenfalls möchte ich als Bücherfreundin bei einem Literatur-Wettbewerb, der sich immerhin in der Tradition einer Ingeborg Bachmann und einer Gruppe 47 sieht und den "staatstragenden" Titel "Tage der deutschsprachigen Literatur" führt, qualitativ gute Texte lesen und nicht solche, die bereits bei der Aufnahmeprüfung für ein Germanisten-oder Journalistenseminar durchfallen würden:
wegen handwerklicher Fehler
wegen ungenügender Recherche
wegen Brüche und Widersprüche, schiefer Sprachbilder
wegen mangelhafter Kenntnisse über das zugrunde liegende Sujet
[um nur das Auffälligste der heutigen Wettbewerbstexte zu nennen]
Ich wünsche mir den Wettbewerb zwischen den besten Texten. Zwischen Best Practise und nicht zwischen Bad Practise.
Das setzt jedoch auch mehr Sorgfalt bei der Auswahl der Texte durch die Juroren voraus.
Von Autoren, die bereits Bücher veröffentlicht haben, erwarte ich jedenfalls anderes als das, was heute in Klagenfurt präsentiert wurde.
Sonst ist der Preis wirklich am Ende.
Vielen Dank jedoch für Ihren Kommentar, der mich zu diesem Nachklapp inspirierte
:-)
Mal sehen, wie es morgen weitergeht...
Ich möchte aber noch einmal betonen: mir wäre der Inhalt wichtiger als das Handwerkliche. Wenn das letztere nicht stimmt, haben die Vorschlagenden geschlampt.
Doch was ich mit einer Wertigkeit von 70% beurteilen möchte, sind die Inhalte. Und die können mich nicht überzeugen.
@Steppenhund
Ein altes Thema [nehmen wir die Liebe - wie im Fall von Montauk ;-) ] kann durch eine ungewöhnliche Perspektive óder eine interessante schriftstellerische Idee in gut formulierten Sätzen sehr wertig und wie neu gestaltet geschrieben werden. Das wären die Hundert Prozent, die mich als Leser überzeugen.
Die Diversifizierung des Geschmacks in der post-sexuellen Gesellschaft - ein anderes Thema... für einen anderen Blogeintrag ;-)