in der Tat - dank der Kampagne im Netz gegen das sogenannte Jugendmedienschutzgesetz - ist es in letzter Minute im Landtag von NRW gescheitert, nachdem alle anderen Landtage es durch gewunken hatten.
Die Aufregung darüber halte ich keineswegs für übertriebene Panik. Denn das geplante Gesetz sehe ich im Zusammenhang mit vielen anderen Bestrebungen, Zensur im Netz einzuführen und die Zahl möglicher SENDER wieder zu begrenzen. Sexuell konnotierte Inhalte waren schon immer ein Hebel autoritärer Sicherheitsregime missliebige Stimmen zu kriminalisieren. An der Strategie hat sich nichts geändert.
Man kann das vielleicht übertrieben finden; ich bin jedoch überzeugt: Es gibt derzeit einen Kampf im Netz um Freiheitsrechte vs. Kontrollbestrebungen im Namen der Sicherheit. Er wird ausgefochten werden müssen. Neue Formen des Protestes entstehen; auch solche an der Grenze der Legalität. Sie waren immer schon nötig, wenn es darum ging, die Freiheit zu verteidigen (Blockaden, Besetzungen etc.)
Den Rundfunkanstalten wird mit Sicherheit n i c h t die Lizenz entzogen. Die Einflussmöglichkeiten Mächtiger auf diese ergeben sich aus Besitzverhältnissen und Staatsverträgen. Gerade das stört am Netz: Die Sender sind unkontrollierbar. Sie brauchen nicht mal Kapital um zu senden (oder jedenfalls sehr wenig). Darum geht es. Der Jugendschutz ist nur vorgeschoben. Davon bin ich überzeugt. Und zielt sowieso in die völlig falsche Richtung.
Daher lasse ich den Button auf meiner Seite. Denn ich werde über alles schreiben, worüber Erwachsene Menschen sprechen können. Und auch keine Selbstzensur üben, um Jugendliche nicht zu "gefährden". Viel mehr als durch Gewalt- und Sex-Darstellungen sind sie (und ich bin ja Erziehungsberechtigte von zweien) durch Verblödung gefährdet. Ja, ich halte die Vorabendserien und Casting-Shows für eine echt Jugendgefährdung. Es wird aber dagegen keine rechtliche Handhabe geben. Das ist auch gut so. Denn ich bin überall gegen Zensur. Selbst dort.
Herzliche Grüße
Anonym (Gast) - 21. Dez, 10:22
Ist es nicht auch ein "sich-selbst-beschränken", wenn ich als Blogger meine Website in Form eines optisch auffälligen Button versehe, der signalisiert: "Achtung: freigegeben ab 18 Jahren" ?
Für mich ist das bereits eine Form von Zensur! Sie beschränkt den Zugang zu einem Blog, weil das optische Symbol auch Leute, die ohne dieses Symbol, mein Blog gelesen hätten, nun eventuell fernhält, weil die nun "schlimme" Dinge vermuten, vielleicht sogar in Sorge sind, auf eine kostenpflichtige Erotikseite oder gar "verbotene" Seite zu gelangen.
Ich finde es gut, dass Teresa uns ein wenig beschwichtigt, wobei ich Ihnen, Melusine, beipflichte: Wir sollten wachsam sein und unsere Bürgerrechte wahren, und sei es um im Internet ungehindert unsere freie Meinung absenden zu dürfen. Dann bitte - weiterhin ohne irgendwelche Signalbuttons oder Leser-Abschreckungshinweise.
Wi[e]der[W]orte [2]
Wenn Sie auf dieses Bild klicken, erfahren Sie, wie es weitergeht... :-)
Dies ist das literarische Blog von Teresa.
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Aufregung ist angebracht
in der Tat - dank der Kampagne im Netz gegen das sogenannte Jugendmedienschutzgesetz - ist es in letzter Minute im Landtag von NRW gescheitert, nachdem alle anderen Landtage es durch gewunken hatten.
Die Aufregung darüber halte ich keineswegs für übertriebene Panik. Denn das geplante Gesetz sehe ich im Zusammenhang mit vielen anderen Bestrebungen, Zensur im Netz einzuführen und die Zahl möglicher SENDER wieder zu begrenzen. Sexuell konnotierte Inhalte waren schon immer ein Hebel autoritärer Sicherheitsregime missliebige Stimmen zu kriminalisieren. An der Strategie hat sich nichts geändert.
Man kann das vielleicht übertrieben finden; ich bin jedoch überzeugt: Es gibt derzeit einen Kampf im Netz um Freiheitsrechte vs. Kontrollbestrebungen im Namen der Sicherheit. Er wird ausgefochten werden müssen. Neue Formen des Protestes entstehen; auch solche an der Grenze der Legalität. Sie waren immer schon nötig, wenn es darum ging, die Freiheit zu verteidigen (Blockaden, Besetzungen etc.)
Den Rundfunkanstalten wird mit Sicherheit n i c h t die Lizenz entzogen. Die Einflussmöglichkeiten Mächtiger auf diese ergeben sich aus Besitzverhältnissen und Staatsverträgen. Gerade das stört am Netz: Die Sender sind unkontrollierbar. Sie brauchen nicht mal Kapital um zu senden (oder jedenfalls sehr wenig). Darum geht es. Der Jugendschutz ist nur vorgeschoben. Davon bin ich überzeugt. Und zielt sowieso in die völlig falsche Richtung.
Daher lasse ich den Button auf meiner Seite. Denn ich werde über alles schreiben, worüber Erwachsene Menschen sprechen können. Und auch keine Selbstzensur üben, um Jugendliche nicht zu "gefährden". Viel mehr als durch Gewalt- und Sex-Darstellungen sind sie (und ich bin ja Erziehungsberechtigte von zweien) durch Verblödung gefährdet. Ja, ich halte die Vorabendserien und Casting-Shows für eine echt Jugendgefährdung. Es wird aber dagegen keine rechtliche Handhabe geben. Das ist auch gut so. Denn ich bin überall gegen Zensur. Selbst dort.
Herzliche Grüße
Für mich ist das bereits eine Form von Zensur! Sie beschränkt den Zugang zu einem Blog, weil das optische Symbol auch Leute, die ohne dieses Symbol, mein Blog gelesen hätten, nun eventuell fernhält, weil die nun "schlimme" Dinge vermuten, vielleicht sogar in Sorge sind, auf eine kostenpflichtige Erotikseite oder gar "verbotene" Seite zu gelangen.
Ich finde es gut, dass Teresa uns ein wenig beschwichtigt, wobei ich Ihnen, Melusine, beipflichte: Wir sollten wachsam sein und unsere Bürgerrechte wahren, und sei es um im Internet ungehindert unsere freie Meinung absenden zu dürfen. Dann bitte - weiterhin ohne irgendwelche Signalbuttons oder Leser-Abschreckungshinweise.