Leider war ich einige Tage verreist und konnte an Ihrem Rätsel deshalb nicht teilnehmen.
Gerade habe ich die Erzählung "Deutsches Requiem" von Borges gelesen, angeregt durch Ihren "Vierzehnten Juni" und mir ist ein merkwürdiger Vergleich in den Sinn gekommen. Sollte Roberto Bolaño die Erzählhaltung des chilenischen Ich-Erzählers Sebastián Urrutia Lacroix auf dem Sterbebett in seinem "Chilenischen Nachtstück" ein wenig aus dieser Erzählung Borges kopiert haben? Sie ähneln sich vom Inhalt einmal abgesehen sehr.
Erraten hätte ich es spätestens, als Sie von einem Argentinier sprachen. Die Radiosendung werde ich mir noch anhören. Haben sie nicht Lust, bei meinem 2. Literaturrätsel mitzuraten?
Lieber Bücherblogger,
Ihr Verdacht, der eine Südamerikaner, Bolano, habe von einem anderen, Borges, abgeschrieben, schockiert mich nicht wirklich ;-) - Kann es sein, dass die Fährte, der Sie da auf der Spur sind, vielleicht eher "intertextuell" zu sehen ist?
Falls ja, hat Borges in seinem "Bücher-Himmel" sicher Verständnis und lacht sich in die Bücher-Fäuste und denkt vielleicht an die Jahre, als er selber versucht hat, einem anderen, einem seiner Idole, Franz Kafka, nachzueifern: "Ich habe auch einige Erzählungen geschrieben, in denen ich ehrgeizig und sinnlos versucht habe, Kafka zu sein. Eine gibt es, mit dem Titel "Die Bibliothek von Babel", und noch einige andere, Übungen, mit denen ich Kafka zu sein versuchte. Sie trafen auf Interesse, aber mir wurde klar, daß ich mein Ziel nicht erreicht hatte und einen anderen Weg suchen mußte.
Kafka war gelassen und ein wenig geheim, ich dagegen versucht, skandalös zu sein. Ich habe barock begonnen, wie alle jungen Autoren, und heute versuche ich, das nicht zu sein. Ich habe auch versucht, anonym zu sein, aber was ich auch schreibe, man erkennt es sofort." [so steht es geschrieben im Kurz-Essay von 1983: "Ein ewiger Traum" [S. 200] im bereits oben bezeichneten gleichnamigen Buch von Borges, das derzeit meine Abend-Lektüre ist ;-)
Man kann so herrlich [wahllos] hineingreifen [und trifft doch stets eine gute Wahl ;-)] und je nach dem Grad von der Erschöpfung des [Arbeits]Tages einen lediglich kurzen oder längeren Essay auswählen und lesen.
Danach ist man[frau] wieder eine Erkenntnis reicher oder geläutert ;-)
Bei Ihrem neuen Literaturrätsel lese ich bereits beständig mit, jedoch geht es mir da dieses Mal so, wie es der Steppenhund in seinem Kommentar heute Morgen hier bei mir bezeichnete, ich möchte bei Ihnen da drüben nicht als "Illiterat" aus dem Rahmen fallen und bilde mich daher drüben bei Ihnen, lieber Bücherblogger, dieses Mal lieber "nur" mit-lesend weiter, da ich ansonsten nur raten könnte. Und beim Raten lag ich noch nie richtig - außer wenn es ein sportlicher Kick-Tipp ist :-)
Herzlich
Teresa
Wi[e]der[W]orte [2]
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Gerade habe ich die Erzählung "Deutsches Requiem" von Borges gelesen, angeregt durch Ihren "Vierzehnten Juni" und mir ist ein merkwürdiger Vergleich in den Sinn gekommen. Sollte Roberto Bolaño die Erzählhaltung des chilenischen Ich-Erzählers Sebastián Urrutia Lacroix auf dem Sterbebett in seinem "Chilenischen Nachtstück" ein wenig aus dieser Erzählung Borges kopiert haben? Sie ähneln sich vom Inhalt einmal abgesehen sehr.
Erraten hätte ich es spätestens, als Sie von einem Argentinier sprachen. Die Radiosendung werde ich mir noch anhören. Haben sie nicht Lust, bei meinem 2. Literaturrätsel mitzuraten?
Herzlichen, etwas verspäteten Gruss
Der Buecherblogger
@Bücherblogger
Ihr Verdacht, der eine Südamerikaner, Bolano, habe von einem anderen, Borges, abgeschrieben, schockiert mich nicht wirklich ;-) - Kann es sein, dass die Fährte, der Sie da auf der Spur sind, vielleicht eher "intertextuell" zu sehen ist?
Falls ja, hat Borges in seinem "Bücher-Himmel" sicher Verständnis und lacht sich in die Bücher-Fäuste und denkt vielleicht an die Jahre, als er selber versucht hat, einem anderen, einem seiner Idole, Franz Kafka, nachzueifern: "Ich habe auch einige Erzählungen geschrieben, in denen ich ehrgeizig und sinnlos versucht habe, Kafka zu sein. Eine gibt es, mit dem Titel "Die Bibliothek von Babel", und noch einige andere, Übungen, mit denen ich Kafka zu sein versuchte. Sie trafen auf Interesse, aber mir wurde klar, daß ich mein Ziel nicht erreicht hatte und einen anderen Weg suchen mußte.
Kafka war gelassen und ein wenig geheim, ich dagegen versucht, skandalös zu sein. Ich habe barock begonnen, wie alle jungen Autoren, und heute versuche ich, das nicht zu sein. Ich habe auch versucht, anonym zu sein, aber was ich auch schreibe, man erkennt es sofort." [so steht es geschrieben im Kurz-Essay von 1983: "Ein ewiger Traum" [S. 200] im bereits oben bezeichneten gleichnamigen Buch von Borges, das derzeit meine Abend-Lektüre ist ;-)
Man kann so herrlich [wahllos] hineingreifen [und trifft doch stets eine gute Wahl ;-)] und je nach dem Grad von der Erschöpfung des [Arbeits]Tages einen lediglich kurzen oder längeren Essay auswählen und lesen.
Danach ist man[frau] wieder eine Erkenntnis reicher oder geläutert ;-)
Bei Ihrem neuen Literaturrätsel lese ich bereits beständig mit, jedoch geht es mir da dieses Mal so, wie es der Steppenhund in seinem Kommentar heute Morgen hier bei mir bezeichnete, ich möchte bei Ihnen da drüben nicht als "Illiterat" aus dem Rahmen fallen und bilde mich daher drüben bei Ihnen, lieber Bücherblogger, dieses Mal lieber "nur" mit-lesend weiter, da ich ansonsten nur raten könnte. Und beim Raten lag ich noch nie richtig - außer wenn es ein sportlicher Kick-Tipp ist :-)
Herzlich
Teresa