Vergleiche können in der Literatur meist auch als Metapher eingesetzt sehr poetisch sein, das macht die falschen Vergleiche, ob in der Politik oder im Jounalismus nicht besser. Die Funktion des obigen Vergleichs von Herrn Bauer hat nur eine Aufgabe, zu provozieren und Aufmerksamkeit zu erreichen. Er will eine Sache, und das heißt letztlich sich selbst, interessanter machen als sie ist. Er schreibt eben Kolumne und nicht Literatur. Mit seiner Kritik am Prestigeobjekt der Bahn "Stuttgart 21" kann ich mich ganz gut identifizieren, weil hier am Willen eines großen Teils der Bevölkerung vorbei gebaut werden soll. 10 Milliarden Euro zeigen mir, dass Politiker zur Maßlosigkeit neigen. Nun ernten sie völlig zu recht den Widerstand der Steuerzahler. Das alles macht jedoch seinen "Schlimmer-als-Apfel-und-Birnen-Vergleich" nicht besser. Ich kann Ihre Entrüstung gut nachvollziehen und es zeigt mir, dass sie ein feines Gespür für solche falschen Vergleiche und die damit verbundenen unterschwelligen Herabsetzungen von Menschen und ihrer Geschichte haben. Bei Hitler-Vergleichen sind wir ja besonders empfindlich. Literarisches und politisches Textverständnis sollte sich keinesfalls ausschließen.
In einem kleinen Dilemma bin ich allerdings, weil der kritisierte Alt-Achtundsechziger mein Jahrgang ist. Deshalb weiß ich genau, dass er für einen Achundsechziger doch noch zu jung war, kann aber auch nachvollziehen, wie Joe auch heute noch mit einer gewissen revoluzzerhaften Haltung kokettiert. Sie haben sich völlig zu recht aufgeregt, aber auch der Gescholtene ist nur ein Kind seiner Zeit.
zunächst einmal herzlichen Dank für Ihren Kommentar.
Interessant fand ich Ihre Anmerkung, dass "die Funktion des ... Vergleichs von Herrn Bauer nur eine Aufgabe hat, zu provozieren und Aufmerksamkeit zu erreichen."
Das treibt mir - auch nach Tagen - wieder die Zornesröte ins Gesicht! Natürlich nicht über Sie, werter Bücherblogger, sondern über diesen Redakteur: Da es um so schlimmer ist, wenn sich ein lang gedienter und erfahrener Redakteur dieser Art der Effekthascherei bedient, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Zu anderen Zeiten und unter anderen Chefredakteuren wäre er bei der Zeitung dort sicher seinen Job los gewesen.
Kritik ist das eine und im Fall von S21 in vielerlei Hinsicht durchaus berechtigt. Die Art und Weise jedoch, in der hier journalistisch in die "Kriegskiste" gegriffen wird, einfach verwerflich! Egal, welcher Generation dieser Redakteur angehört.
...weil... der kleine Nachklapp sei noch erlaubt, gegen die Achtundsechziger habe ich nichts, zumal diese "Ihre" Generation auch viel Positives eingeläutet hat...
Soeben fand ich hierzu noch ein interessantes Interview mit Thomas Bernhard, das in 73 Sekunden alles über das Wesen (gewisser) Zeitungen (jedenfalls) aussagt:
Wi[e]der[W]orte [2]
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Äpfel und Birnen
Vergleiche können in der Literatur meist auch als Metapher eingesetzt sehr poetisch sein, das macht die falschen Vergleiche, ob in der Politik oder im Jounalismus nicht besser. Die Funktion des obigen Vergleichs von Herrn Bauer hat nur eine Aufgabe, zu provozieren und Aufmerksamkeit zu erreichen. Er will eine Sache, und das heißt letztlich sich selbst, interessanter machen als sie ist. Er schreibt eben Kolumne und nicht Literatur. Mit seiner Kritik am Prestigeobjekt der Bahn "Stuttgart 21" kann ich mich ganz gut identifizieren, weil hier am Willen eines großen Teils der Bevölkerung vorbei gebaut werden soll. 10 Milliarden Euro zeigen mir, dass Politiker zur Maßlosigkeit neigen. Nun ernten sie völlig zu recht den Widerstand der Steuerzahler. Das alles macht jedoch seinen "Schlimmer-als-Apfel-und-Birnen-Vergleich" nicht besser. Ich kann Ihre Entrüstung gut nachvollziehen und es zeigt mir, dass sie ein feines Gespür für solche falschen Vergleiche und die damit verbundenen unterschwelligen Herabsetzungen von Menschen und ihrer Geschichte haben. Bei Hitler-Vergleichen sind wir ja besonders empfindlich. Literarisches und politisches Textverständnis sollte sich keinesfalls ausschließen.
In einem kleinen Dilemma bin ich allerdings, weil der kritisierte Alt-Achtundsechziger mein Jahrgang ist. Deshalb weiß ich genau, dass er für einen Achundsechziger doch noch zu jung war, kann aber auch nachvollziehen, wie Joe auch heute noch mit einer gewissen revoluzzerhaften Haltung kokettiert. Sie haben sich völlig zu recht aufgeregt, aber auch der Gescholtene ist nur ein Kind seiner Zeit.
Einen lieben Gruß an Sie
Dietmar
zunächst einmal herzlichen Dank für Ihren Kommentar.
Interessant fand ich Ihre Anmerkung, dass "die Funktion des ... Vergleichs von Herrn Bauer nur eine Aufgabe hat, zu provozieren und Aufmerksamkeit zu erreichen."
Das treibt mir - auch nach Tagen - wieder die Zornesröte ins Gesicht! Natürlich nicht über Sie, werter Bücherblogger, sondern über diesen Redakteur: Da es um so schlimmer ist, wenn sich ein lang gedienter und erfahrener Redakteur dieser Art der Effekthascherei bedient, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Zu anderen Zeiten und unter anderen Chefredakteuren wäre er bei der Zeitung dort sicher seinen Job los gewesen.
Kritik ist das eine und im Fall von S21 in vielerlei Hinsicht durchaus berechtigt. Die Art und Weise jedoch, in der hier journalistisch in die "Kriegskiste" gegriffen wird, einfach verwerflich! Egal, welcher Generation dieser Redakteur angehört.
...weil... der kleine Nachklapp sei noch erlaubt, gegen die Achtundsechziger habe ich nichts, zumal diese "Ihre" Generation auch viel Positives eingeläutet hat...
Herzlich
Teresa
Thomas Bernhard über Zeitungen