Tagwerk5 - Buddhas Buch und Lese-Art[en]

Liebe Leserinnen und liebe Leser,
in der nächsten Zeit werde ich hin und wieder, also gewiss nicht täglich, da kann ich Sie beruhigen, aber doch öfters das Meditative in das [W]Ort[s]-Bewusstsein rücken.
Eigentlich wollte ich mit Ihnen, und meinen Lese-Freunden, eine andere Lektüre angehen, die auch schon hier liegt, aber nun kam heute alles anders. Dafür dürfen Sie sich bei[m] Alter Egon bedanken. Der hat uns das eingebrockt. Er hat sich heute aus dem Staub gemacht, nachdem er hier, in meiner Wohnküche, zunächst viel Staub aufgewirbelt hatte. Und jetzt sitze ich hier mit diesem Mann-[Schatz-[igen] Buch] "Mit Buddha zu inneren Balance". Was halten Sie nun davon? Vielleicht stelle ich Ihnen erstmal einige Zitate aus diesem Sachbuch vor? Bevor wir gemeinsam anfangen, nachzudenken, sofern Sie mögen!? Doch ich warne Sie, es ist – wie der Montauk auch – keine einfache Kost. Es ist auch nichts Esoterisches, wie der Titel vermuten ließe. Vielmehr scheint mir viel Nach-denkens-wertes dort hinein geschrieben. Und weil es ein Buch vom oder über Buddha ist [so genau weiß ich das noch nicht] sind auch einige Übungen dabei [wobei ich noch nicht weiß, wie ich Ihnen die hierhin übersetze?].

Jedenfalls ist es ein Buch, bei dem es mir schwer fällt, von vorne nach hinten, von A bis Z, von der ersten Zeile auf Seite eins bis zur letzten Zeile der letzten Buchseite zu lesen. Lieber lese ich postmodern. Ich liebe es irgendwo anzufangen in einem Buch, mich in den Seiten fest zu beißen, fesseln zu lassen von dem, was da geschrieben steht, bevor ich vorne im Buch das Lesen fortsetze. Das war mein Lesestil bei Julio Cortazàrs Rayuela. Deshalb gefiel mir dieses Buch so sehr. Es passt[e] perfekt zu meiner Lesart.

Diese Lesart war nicht immer die Meinige. Früher habe ich von A[nfang] bis E[nde] alles ruhig, gemächlich, Schritt für Schritt gelesen, der Reihe nach. Wie es sich gehört.
Heute. Lese ich anders.
Woran das liegt?
Vielleicht an den geänderten Gewohnheiten der Informationsaufnahme?
Egal, wohin man heute geht, überall wird man mit "Küchenrufen" bestückt. Ich komme ins Zimmer, ruft mir irgendeiner zu: "Hast Du schon gehört?" Danach erhalte ich quasi mit ein, zwei Sätzen den Inhalt, oder das, was der andere Empfänger der gehörten Botschaft, Nachricht, Message glaubt, dass der Inhalt sei, das sendet er an mich aus. Meist ungefragt. So wie eine, die in der Küche steht und ruft: "Tisch decken. Essen fertig."

Ich schalte das Radio ein und schnappe einen Wortfetzen auf oder die letzten Takte eines Musikstückes. Dasselbe beim Fernseher. Im Internet. Mobile. Beim Aufrufen der Emails, der SMS. Immer nehme ich zu allererst nur einen Bruchteil wahr, schnappe auf und klicke, schalte oder zappe mich dann dorthinein in jene Information, in jene Nachricht, die mein Interesse im Augenblick der Wahrnehmung am meisten stimuliert, fesselt, bindet, anspricht. Meine Sinne an-zieht.
Das wirkt sich auf das Leseverhalten aus, jedenfalls auf meines. Das habe ich heute wieder einmal feststellen dürfen. Es fällt mir mittlerweile ausgesprochen schwer, der Reihe nach zu lesen, von vorne her zu beginnen. Und – Hand aufs Herz, liebe Leserinnen und liebe Leser: Ist es nicht auch viel spannender, mittendrin anzufangen? Wie im wahren Leben auch. Und sich nach vorne durch zu arbeiten [tun wir das im Alltag nicht auch, irgendwo anfangen und uns dann durch wurschteln] und wenn wir glauben den Anfang erreicht zu haben, starten wir oder machen einfach weiter [business as usual] bis wir dort sind, wo wir hin wollten, uns autodidaktisch vor-arbeite[tete]n, an den Kern einer Sache herantasten.

Jedenfalls gefallen mir zunehmend solche Bücher um so besser, bei denen ich, nicht in den Lese-Gewohnheits-Mainstream gepresst, lesen kann wie es mir und meinen Interessen, meiner Neugierde an den Sätzen, an den Worten, an ganzen Buchkapiteln beliebt.
Und dennoch habe ich heute wieder einmal angefangen, ein Buch in klassischer Rezeptionsmanier zu lesen, ein Sachbuch, ein kontemplatives, weil Alter Egon meint[e], wenn ich so weiter machte, käme ich nie in sein Alter, reichte ich nicht einmal an das nächste Jahrzehnt heran. Und das könne so auf keinen Fall weitergehen. Sprach`s um die Mittagsstund und verkrümelte sich, machte sich auf den Weg ins Kreisstädtle, um mir "etwas vom Buddha" mitzubringen, etwas womit frau, mann auch, zur inneren Balance findet, zu mehr Gelassenheit gelangt. Was soll man[n], frau auch, dazu sagen?
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