Es gibt einige Verfilmungen von "Brave New World". Ich bin so überrascht, wie stark wir uns dieser Dystopie angenähert haben. Nur die Sprache richtet sich eher nach "1984" aus.
Ich bin aber trotzdem nicht überzeugt, ob sich alles verschlechtert. Es wird nur anders. Sogar der Kapitalismus könnte sich noch einmal einpendeln, wenn die Superreichen nicht mehr wissen, wie sie das Geld verwenden können.
Sartre würde ich nicht als "absurd" bezeichnen. vor 42 Jahren war ich von "Das Spiel ist aus" und "Zeit der Reife" begeistert. Ich habe in diesen Jahren nicht von meiner Begeisterung lassen müssen. Kürzlich hörte ich im Radio, dass ein Franzose 1990 etwas gesagt hat, was genau in Zeit der Reife ausgesagt wird. (ohne Quellenangabe) ("Freiheit bedeutet nicht "von etwas frei zu sein, sondern Freiheit bedeutet "frei für etwas zu sein")
Aber kommt es darauf an? Viele Erkenntnisse können nur auf den Überlieferungen früherer Menschen aufbauen. Deswegen behaupte ich ja (mit einem Zwinkern), dass der Mensch nicht kreativer als ein Roboter ist. Ein Roboter der Zukunft vielleicht. Aber einer näheren Zukunft als wir es ahnen.
Wenn ich die Ergüsse auf Facebook lese, ist da kaum etwas Originelles dabei.* Es wird weitergereicht, was gerade die Mode produziert.
Und möglicherweise haben wir hier auch einen Grund gefunden, warum das Bloggen ein Auslaufdatum hat. Viel zu anstrengend, viel zu fordernd - an den Schreibenden und an den Lesenden.
Und für diejenigen, die sich über solche Schwierigkeiten hinwegsetzen, gab es immer schon Plattformen.
*) Als mein Vater so alt wie ich war, habe ich mich immer gewundert, wenn er bei manchen Dingen, die mich begeistert haben, etwas müde abgewunken hat. (Und er hat mit 55 den Führerschein gemacht und dann in den nächsten Jahren noch Italienisch und Französisch gelernt.) Für ihn war auch bereits sehr viel Wiederholung dabei. Mir geht es genauso. Und wenn z.B. Kabarettisten sich über unsere Politiker lustig machen, ist es in Wirklichkeit nicht lustig. Sie verwenden die gleichen dramaturgischen Aufbereitungen, wie sie vor 40 Jahren von den damaligen Kabarettisten bei den damaligen Politikern verwendet haben.
Während ich dies schrieb, lief im Hintergrund der Film, weil ich ihn nicht gleich abgedreht habe.
"Ending is better than mending" Das ist bereits das Prinzip der heutigen Zeit.
Klar, Sartre ist nicht "absurd", ich stellte ihn oben dazu und hätte vielleicht noch ein, zwei Sätze dazu ausführen sollen, lieber Steppenhund. Denn, ich denke_
Ohne den philosophischen Existenzialismus eines Jean-Paul Sartre wäre vielleicht das Absurde eines Samuel Beckett so nicht möglich geworden!?
Für mich sind Beckett`s "Stücke" die logische Fortsetzung der existenzialistischen Grundgedanken Sartres. Meines Erachtens treibt Beckett die Gedanken des Existenzialisten zum Höhepunkt, ja - geradezu auf die Spitze des Absurden. Manchmal kommt es mir jedenfalls so vor. [dabei habe ich die eine oder andere Textstelle von "Warten auf Godot" im Gedächtnis und ein Hörspiel, dessen Titel mir gerade nicht einfällt... Bei "Godot" ist es das Zurückgeworfen sein der beiden Hauptfiguren auf sich selbst, sie sind (auch im existenzialistischen Sinne) was sie sind].
Also ich hoffe nicht, dass das "Bloggen ein Auslaufdatum hat", lieber Steppenhund, sondern dass es sich - neben Simsen, Twittern, Facebooken, Emailen u. was noch alles kommen wird - als ein eigenständiges Kommunikations-Medium weiterhin behaupten wird ;-)
Jedenfalls werde ich die Bloggerfahne hoch halten, solange es geht :-) und wenn ich dann irgendwann ein einsames Fossil bin, das seine Blo[ck]spuren durch den Äther zieht ;-)
Ihre Vision wäre mir eine Orwell`sche Schreckensvision der fünften Dimension :-)
Ja, ich möchte auch nicht positiven Entwicklungen das Wasser abgraben. Und viele der technischen Entwicklungen halte ich für sehr positiv, nur, den Umgang mit den technischen Möglichkeiten, den müssen wir Menschen, denke ich, noch richtig lernen.
Vor allem den ethisch korrekten medialen Umgang. Aber das führt als Diskussion in dieser Form zu weit, deshalb lass ich das so verkürzt hier "angerissen" stehen ;-)
Es gibt einen anderen sehr guten Film, "Slipstream" [aus dem Jahr 2010] von und mit Anthony Hopkins, der hier nicht nur Regie führt, sondern als Schauspieler auch die Hauptrolle, einen Regisseur, spielt, der irgendwann nicht mehr zwischen Fiktion und Realität unterscheiden kann, weil sich bei ihm alles vermischt. Technisch ist der Film sehr raffiniert umgesetzt.
Mir ist es manchmal erschreckend, wie sehr wir uns heute realiter den Sci-Fi-Filmstoffen der 1970er/1980er Jahre angenähert haben. Sie schreiben es, lieber Steppenhund, "Brave New World" zählt dazu, jedoch auch einige andere Filmstreifen [mir fällt auswendig auf die Schnell grad kein Titel ein], ich denke v.a. an jene Endzeit-Stimmungsfilme [wie z.B. Soylent Green], in denen Konzerne die Welt beherrschen oder ...
anderes Beispiel: die Bösen auf wüstenartige Planeten verbannt... das erinnert mich manchmal an die heutigen Schurkenstaaten...
Merci für Ihre vielen Anregungen :-)
Wi[e]der[W]orte [2]
Wenn Sie auf dieses Bild klicken, erfahren Sie, wie es weitergeht... :-)
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(der ganze Film)
Es gibt einige Verfilmungen von "Brave New World". Ich bin so überrascht, wie stark wir uns dieser Dystopie angenähert haben. Nur die Sprache richtet sich eher nach "1984" aus.
Ich bin aber trotzdem nicht überzeugt, ob sich alles verschlechtert. Es wird nur anders. Sogar der Kapitalismus könnte sich noch einmal einpendeln, wenn die Superreichen nicht mehr wissen, wie sie das Geld verwenden können.
Sartre würde ich nicht als "absurd" bezeichnen. vor 42 Jahren war ich von "Das Spiel ist aus" und "Zeit der Reife" begeistert. Ich habe in diesen Jahren nicht von meiner Begeisterung lassen müssen. Kürzlich hörte ich im Radio, dass ein Franzose 1990 etwas gesagt hat, was genau in Zeit der Reife ausgesagt wird. (ohne Quellenangabe) ("Freiheit bedeutet nicht "von etwas frei zu sein, sondern Freiheit bedeutet "frei für etwas zu sein")
Aber kommt es darauf an? Viele Erkenntnisse können nur auf den Überlieferungen früherer Menschen aufbauen. Deswegen behaupte ich ja (mit einem Zwinkern), dass der Mensch nicht kreativer als ein Roboter ist. Ein Roboter der Zukunft vielleicht. Aber einer näheren Zukunft als wir es ahnen.
Wenn ich die Ergüsse auf Facebook lese, ist da kaum etwas Originelles dabei.* Es wird weitergereicht, was gerade die Mode produziert.
Und möglicherweise haben wir hier auch einen Grund gefunden, warum das Bloggen ein Auslaufdatum hat. Viel zu anstrengend, viel zu fordernd - an den Schreibenden und an den Lesenden.
Und für diejenigen, die sich über solche Schwierigkeiten hinwegsetzen, gab es immer schon Plattformen.
*) Als mein Vater so alt wie ich war, habe ich mich immer gewundert, wenn er bei manchen Dingen, die mich begeistert haben, etwas müde abgewunken hat. (Und er hat mit 55 den Führerschein gemacht und dann in den nächsten Jahren noch Italienisch und Französisch gelernt.) Für ihn war auch bereits sehr viel Wiederholung dabei. Mir geht es genauso. Und wenn z.B. Kabarettisten sich über unsere Politiker lustig machen, ist es in Wirklichkeit nicht lustig. Sie verwenden die gleichen dramaturgischen Aufbereitungen, wie sie vor 40 Jahren von den damaligen Kabarettisten bei den damaligen Politikern verwendet haben.
Während ich dies schrieb, lief im Hintergrund der Film, weil ich ihn nicht gleich abgedreht habe.
"Ending is better than mending" Das ist bereits das Prinzip der heutigen Zeit.
Sartre und Beckett
Ohne den philosophischen Existenzialismus eines Jean-Paul Sartre wäre vielleicht das Absurde eines Samuel Beckett so nicht möglich geworden!?
Für mich sind Beckett`s "Stücke" die logische Fortsetzung der existenzialistischen Grundgedanken Sartres. Meines Erachtens treibt Beckett die Gedanken des Existenzialisten zum Höhepunkt, ja - geradezu auf die Spitze des Absurden. Manchmal kommt es mir jedenfalls so vor. [dabei habe ich die eine oder andere Textstelle von "Warten auf Godot" im Gedächtnis und ein Hörspiel, dessen Titel mir gerade nicht einfällt... Bei "Godot" ist es das Zurückgeworfen sein der beiden Hauptfiguren auf sich selbst, sie sind (auch im existenzialistischen Sinne) was sie sind].
Bloggen mit Auslaufdatum?
Jedenfalls werde ich die Bloggerfahne hoch halten, solange es geht :-) und wenn ich dann irgendwann ein einsames Fossil bin, das seine Blo[ck]spuren durch den Äther zieht ;-)
Ihre Vision wäre mir eine Orwell`sche Schreckensvision der fünften Dimension :-)
Fortschritt
Vor allem den ethisch korrekten medialen Umgang. Aber das führt als Diskussion in dieser Form zu weit, deshalb lass ich das so verkürzt hier "angerissen" stehen ;-)
Brave New World
Mir ist es manchmal erschreckend, wie sehr wir uns heute realiter den Sci-Fi-Filmstoffen der 1970er/1980er Jahre angenähert haben. Sie schreiben es, lieber Steppenhund, "Brave New World" zählt dazu, jedoch auch einige andere Filmstreifen [mir fällt auswendig auf die Schnell grad kein Titel ein], ich denke v.a. an jene Endzeit-Stimmungsfilme [wie z.B. Soylent Green], in denen Konzerne die Welt beherrschen oder ...
anderes Beispiel: die Bösen auf wüstenartige Planeten verbannt... das erinnert mich manchmal an die heutigen Schurkenstaaten...
Merci für Ihre vielen Anregungen :-)