da ich keines der werke Teresas gelesen habe, konnte ich mich nur über Google schlau machen, und das ist in diesem falle schwer ... keines der werke wird hier als das reifeste bezeichnet, sodass man anhand der kommentare selbst entscheiden muss. ich hätte vermutet, dass es "Der Weg zur Vollkommenheit" sein würde, aber Josseles "Seelenburg" könnte es genauso gut sein.
tröstlich ... wir werden es erfahren ...
Es ist wirklich interessant, sich mit dieser Teresa zu beschäftigen. Vielleicht eine kleine Leseprobe gefällig? Aus ihrem reifesten Werk, der Inneren Burg:
"Wenige Dinge, die mir der Gehorsam geboten hat, sind mir so schwer gefallen wie jetzt die Aufgabe, über das Gebet zu schreiben. Einmal, weil ich nicht den Eindruck habe, daß der Herr mir dazu Geist oder Lust verleiht; und zum anderen, weil ich schon seit drei Monaten ein solches Dröhnen und eine solche Schwäche im Kopfe fühle, daß ich selbst die unumgänglichen Schreibarbeiten nur mühsam erledigen kann.
Doch da ich weiß, daß die Kraft des Gehorsams Dinge zu bewältigen pflegt, die unüberwindlich erscheinen, so entschließt sich der Wille, es gern und mit herzlichem Eifer zu tun, auch wenn es der Natur hart anzukommen scheint. Denn der Herr hat mir nicht soviel Tugend verliehen, daß der Kampf mit der ständigen Krankheit und Beanspruchungen vieler Art ausgefochten werden könnte ohne heftigen Widerspruch der eigenen Natur. Möge Er es tun, der andere, schwierigere Dinge vollbracht hat, um mir seine Gnade zu erweisen, und auf dessen Erbarmen ich vertraue.
Ich glaube zwar, daß ich nicht viel mehr zu sagen weiß, als ich bei anderen Gelegenheiten, da man mir zu schreiben befahl, schon gesagt habe. Ich fürchte vielmehr, daß es fast das gleiche sein wird; denn es geht mir genau wie den Vögeln, die man das Sprechen lehrt: sie können nichts anderes sagen, als was man ihnen beigebracht hat oder was sie gehört haben, und wiederholen es ein ums andere Mal."
Doch es gibt auch Amüsantes:
Ihre christlichen Verehrer gaben der Teresa eine Reihe schwärmerischer Titel, beispielsweise „Arche der Weisheit”, „himmlische Amazone”, „Balsamgarten”, „Orgel- und Kabinettssekretär des Heiligen Geistes”, noch heute wird sie in Spanien „seraphische Mutter” und „Doctora mystica” genannt.
Auf Bildern wird Teresa als Karmeliterin, mit Geißel, Dornen, Pfeil, Herz, Taube[daher als Siegtrophäe für den Jossele ;-)], Schreibgerät oder Seraph dargestellt.
Sie ist übrigens nicht nur Patronin von Spanien und des Erzbistums Ávila, von Alba de Tormes und Neapel, sondern auch die Schutzheilige der Schriftsteller Spaniens.
Gläubige rufen sie in ihren geistlichen Nöten an oder um für das Vermögen zu beten [in Zeiten der Banken-Staatenkrise dürfte sie daher bei den spanischen Katholiken sehr angesagt sein :-o]. Außerdem bittet man bei ihr um ein innerliches Leben und erbittet Schutz gegen Leiden von Herz und Kopf.
Im Karmeliterorden gedenkt man ihrer bereits am 5. Oktober. Dies war ihr Festtag ehe die gregorianische Kalenderreform in Kraft trat und dadurch ihr Gedenktag auf den 15. Oktober rutschte.
Teresa gilt als grosse Mystikerin von unerreichter Tiefe des Erlebens.
Noch eine kleine Anekdote am Rande:
Aus heutiger Sicht erheiternd mögen einige weniger positive Eigenschaften von ihr sein, wegen derer sie heftig umstritten war. So machte die Strenge ihrer Ordensregeln sie angreifbar. Dadurch geriet sie ins Visier mancher Christen, die ihr die Trennung des Karmeliterordens übel nahmen, was dazu führte, dass sie diffamiert und verleumdet wurde. Ein Beispiel:
Die Regeln der unbeschuhten Karmeliter[innen] fordern blinden Gehorsam. Eine Nonne, die beispielsweise ein verdrießliches Gesicht wegen eines verschimmelten Brotes machte, wurde von Teresa gezwungen zehn Tage nackt zwischen den Eseln stehend Hafer und Heu zu fressen.
Oder:
Alle Nonnen waren zu strengster Askese angehalten, sie sollen tote Mäuse in den Mund genommen, Blut getrunken, ihr Brot in faule Eier getaucht und andere Prüfungen des Ekels ausgestanden haben.
Lecker! Und wir wissen jetzt bei wem die RTL-Leute ihr Dschungel-Ekel-Camp abgeguckt haben.
;-)))
Wi[e]der[W]orte [2]
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Dies ist das literarische Blog von Teresa.
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tröstlich ... wir werden es erfahren ...
@Bubi40
"Wenige Dinge, die mir der Gehorsam geboten hat, sind mir so schwer gefallen wie jetzt die Aufgabe, über das Gebet zu schreiben. Einmal, weil ich nicht den Eindruck habe, daß der Herr mir dazu Geist oder Lust verleiht; und zum anderen, weil ich schon seit drei Monaten ein solches Dröhnen und eine solche Schwäche im Kopfe fühle, daß ich selbst die unumgänglichen Schreibarbeiten nur mühsam erledigen kann.
Doch da ich weiß, daß die Kraft des Gehorsams Dinge zu bewältigen pflegt, die unüberwindlich erscheinen, so entschließt sich der Wille, es gern und mit herzlichem Eifer zu tun, auch wenn es der Natur hart anzukommen scheint. Denn der Herr hat mir nicht soviel Tugend verliehen, daß der Kampf mit der ständigen Krankheit und Beanspruchungen vieler Art ausgefochten werden könnte ohne heftigen Widerspruch der eigenen Natur. Möge Er es tun, der andere, schwierigere Dinge vollbracht hat, um mir seine Gnade zu erweisen, und auf dessen Erbarmen ich vertraue.
Ich glaube zwar, daß ich nicht viel mehr zu sagen weiß, als ich bei anderen Gelegenheiten, da man mir zu schreiben befahl, schon gesagt habe. Ich fürchte vielmehr, daß es fast das gleiche sein wird; denn es geht mir genau wie den Vögeln, die man das Sprechen lehrt: sie können nichts anderes sagen, als was man ihnen beigebracht hat oder was sie gehört haben, und wiederholen es ein ums andere Mal."
Doch es gibt auch Amüsantes:
Ihre christlichen Verehrer gaben der Teresa eine Reihe schwärmerischer Titel, beispielsweise „Arche der Weisheit”, „himmlische Amazone”, „Balsamgarten”, „Orgel- und Kabinettssekretär des Heiligen Geistes”, noch heute wird sie in Spanien „seraphische Mutter” und „Doctora mystica” genannt.
Auf Bildern wird Teresa als Karmeliterin, mit Geißel, Dornen, Pfeil, Herz, Taube[daher als Siegtrophäe für den Jossele ;-)], Schreibgerät oder Seraph dargestellt.
Sie ist übrigens nicht nur Patronin von Spanien und des Erzbistums Ávila, von Alba de Tormes und Neapel, sondern auch die Schutzheilige der Schriftsteller Spaniens.
Gläubige rufen sie in ihren geistlichen Nöten an oder um für das Vermögen zu beten [in Zeiten der Banken-Staatenkrise dürfte sie daher bei den spanischen Katholiken sehr angesagt sein :-o]. Außerdem bittet man bei ihr um ein innerliches Leben und erbittet Schutz gegen Leiden von Herz und Kopf.
Im Karmeliterorden gedenkt man ihrer bereits am 5. Oktober. Dies war ihr Festtag ehe die gregorianische Kalenderreform in Kraft trat und dadurch ihr Gedenktag auf den 15. Oktober rutschte.
Teresa gilt als grosse Mystikerin von unerreichter Tiefe des Erlebens.
Noch eine kleine Anekdote am Rande:
Aus heutiger Sicht erheiternd mögen einige weniger positive Eigenschaften von ihr sein, wegen derer sie heftig umstritten war. So machte die Strenge ihrer Ordensregeln sie angreifbar. Dadurch geriet sie ins Visier mancher Christen, die ihr die Trennung des Karmeliterordens übel nahmen, was dazu führte, dass sie diffamiert und verleumdet wurde. Ein Beispiel:
Die Regeln der unbeschuhten Karmeliter[innen] fordern blinden Gehorsam. Eine Nonne, die beispielsweise ein verdrießliches Gesicht wegen eines verschimmelten Brotes machte, wurde von Teresa gezwungen zehn Tage nackt zwischen den Eseln stehend Hafer und Heu zu fressen.
Oder:
Alle Nonnen waren zu strengster Askese angehalten, sie sollen tote Mäuse in den Mund genommen, Blut getrunken, ihr Brot in faule Eier getaucht und andere Prüfungen des Ekels ausgestanden haben.
Lecker! Und wir wissen jetzt bei wem die RTL-Leute ihr Dschungel-Ekel-Camp abgeguckt haben.
;-)))