mit der vorsilbe "er" ist das so eine sache. im lateinischen und in romanischen sprachen stände dafür ein "su". wodurch mir erst jetzt eine gewisse tautologie auffällt. der satz entspräche haarscharf einem "successo è quando non succede niente", wo successo sowohl der "erfolg" als das partizip des verbs "succedere". aber auch im deutschen bedeutet "erfolgen" "passieren". daher passiert nichts, weil es schon erfolgt ist. natürlich kann man das weiterspinnen: erfolg ist, wenn nichts erfolgt. erfolg ist, wenn er dem nichts folgt. würde ich unterschreiben. zumal mich neulich eine südamerikanerin in die nähe der nadaisten brachte. kleiner schlenker. gruß!
"Mille Grazie" für Ihre interessanten Sprach-Hinweise, lieber Parallalie.
Sehr aufschlussreich, welche Les-Arten zu einem einzigen Satz; zu oder aus einem einzelnen Wort erfolg[en] ;-)
Allerdings:
Wenn nichts erfolg[t], bedeutet das nicht Stillstand. Woraus dann irgendwann Rückschritt erfolg[t]?
Herzlichen Dank für Ihren kleinen [mal wieder vorbei sehenden] Schlenker [über den ich mich sehr freue]!
Herzlich zurück grüßend
Teresa
im nachhinein dacht' ich, daß sei wie "a rose is a rose is a rose": schlichte gegenwart, als solche wahrgenommen. kein gedanke nach hinten, und keiner nach vorn. das ist kein rückschritt. être, nichts mehr und nichts weniger. vielleicht so: ein fortschreitender stillstand, aber kein still stehender fortschritt.
Die Sprach-Pirouette parallelies führt spiralförmig zurück zum Gedanken Teresas, finde ich: Erfolg misst das Vorwärts, die Projekteschmiede, das Streben aufs Zukünftige hin - die stete Verschiebung. Der Erfolg ist nie; er wird immer gesucht. Ein Leben in der Gegenwart, ein Schöpfen aus der Fülle des Augenblicks, eine ziellos-anmutige Bewegung wird nie erfolg - reich sein. Aber SEIN. Man kann (muss) aber nicht, diese beiden Lebensformen dem (traditionell) "Männlichen" und dem "Weiblichen" zuordnen. Mir käme es darauf an, sie zu enthierarchisieren: Dass es auch als Erfolg gelten könnte, nicht voranzukommen, sondern sich im Kreis zu bewegen. Spannungen: Re-Produzieren und Produzieren. Innehalten und Vorankommen. Bewahren und Aufbauen. Sein und Wollen. Das wird nie harmonisch zu vereinen sein. Aber anzuerkennen - das Eine, wie das Andere. Wie wir leben: einige gehen zügig voran, andere rasten ruhig, alle ändern sich, immerzu.
ich ginge noch weiter, nämlich den "erfolg" durch ein "gelingen" zu ersetzen, weil mir unwillkürlich die anfangsworte des Kleinen Prinzen einfallen: "j'ai reussi", ein partizip, ein partizipieren. und weil "erfolg" zu sehr leistungsgesellschaft ist. und zu sehr ein "produzieren".
Herzlichen Dank für die anregenden Kommentare zu dieser Diskussion.
Wie wahr, liebe Melusine, wenn sich das, was üblicherweise als Erfolg [im Leben] bezeichnet wird, mehr in konzentrischen Kreisen drehen, statt weiter in die Höhe schrauben wollte, wäre das Leben insgesamt [für alle] gesünder und fürwahr "gelingender", um in Parallalies Worten zu "sprechen". Ein sich "Bewegen im Kreise" führte gewiss mehr Fairness, mehr Balance und somit mehr Ausgeglichenheit [anstelle von Ellenbogeneinsatz] herbei.
@Melusine: Der Vergleich mit der Sprachpirouette gefiel mir sehr gut!
@Parallalie: Was die deutsche Sprache sehr hart und direkt ausspricht, lässt sich im Französischen tatsächlich wesentlich fein[sinnig- und -fühlig]er ausdrücken. Wäre [für mich] interessant, zu erfahren, zu welchem Zeitpunkt dieses "Prinzip des Partizipierens", dieses "j`ai reussi", in die französische Sprache Einzug fand (also vor, während oder nach der französischen Revolution?)?
Wi[e]der[W]orte [2]
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@Parallalie
Sehr aufschlussreich, welche Les-Arten zu einem einzigen Satz; zu oder aus einem einzelnen Wort erfolg[en] ;-)
Allerdings:
Wenn nichts erfolg[t], bedeutet das nicht Stillstand. Woraus dann irgendwann Rückschritt erfolg[t]?
Herzlichen Dank für Ihren kleinen [mal wieder vorbei sehenden] Schlenker [über den ich mich sehr freue]!
Herzlich zurück grüßend
Teresa
@Parallalie`s Rose
DA haben Sie mir noch richtig was zum darüber nachdenken aufgegeben ;-)
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@Melusine und @Parallalie
Wie wahr, liebe Melusine, wenn sich das, was üblicherweise als Erfolg [im Leben] bezeichnet wird, mehr in konzentrischen Kreisen drehen, statt weiter in die Höhe schrauben wollte, wäre das Leben insgesamt [für alle] gesünder und fürwahr "gelingender", um in Parallalies Worten zu "sprechen". Ein sich "Bewegen im Kreise" führte gewiss mehr Fairness, mehr Balance und somit mehr Ausgeglichenheit [anstelle von Ellenbogeneinsatz] herbei.
@Melusine: Der Vergleich mit der Sprachpirouette gefiel mir sehr gut!
@Parallalie: Was die deutsche Sprache sehr hart und direkt ausspricht, lässt sich im Französischen tatsächlich wesentlich fein[sinnig- und -fühlig]er ausdrücken. Wäre [für mich] interessant, zu erfahren, zu welchem Zeitpunkt dieses "Prinzip des Partizipierens", dieses "j`ai reussi", in die französische Sprache Einzug fand (also vor, während oder nach der französischen Revolution?)?