lassen wir die gläser klingen ... auf das, was wir lieben ... und das ist auch die kunst von Wolf Biermann, der für uns jugendliche damals in der DDR so etwas war wie der verbotene messias, der fast abgöttisch geliebt wurde. seine titel wurden im "westrundfunk" mitgeschnitten, und dann zig und zig mal kopiert, bis man den text fast nur noch ahnen konnte. hin und wieder tauchte auch einmal eine "schwarze scheibe" auf, die dann auch zum kopieren herumgereicht wurde. seine musik gab kraft, trost und auch oftmals ein lächeln, und er war gewissermaßen der geheime "spiritus rector" einer ganzen protestgeneration, der aber immer auch ein mensch war ... ein vorbild vielleicht, sicher aber ein ideal.
und auch das ist Wolf Biermann :
von Franz Josef Degenhardt, der ja so mehr der barde der 68er in der Bundesrepublik war, gab es bei uns kaum etwas. sehr bekannt waren die "Schmuddelkinder".
aber, als exquisiter protestler verdient er, dass man auch auf ihn anstößt.
prosit, frau teresa !!!
Es ist immer toll, wie Sie, lieber Josef, stellvertretend für die Erlebnisgeneration jener Zeit, hier Ihre persönlichen Eindrücke nieder legen. Da fühle ich mich sehr geehrt, da dies einfach den chronistischen Charakter, den meine Wiederworte nun irgendwie manchmal doch haben, enorm aufwertet. Ihre Kenntnisse vermitteln aus erster Hand wie das war, damals, wie man im andern Deutschland dachte, was man dort [er]lebte.
Das klingt für unsereiner, die wir damals auf dem Land, in der finsteren Einöde der dunklen Wälder, selbst abgeschirmt von der großen weiten Welt da draußen lebten, wie die Erlebnisse von einer anderen Galaxie.
Es mag für Sie oder auch für andere Leser[innen] hier vielleicht unglaublich klingen, wenn ich schreibe, dass uns [Hinter]Wäldlern [so fühlten wir uns in den 1960iger Jahren oftmals] die Geschehnisse im benachbarten Prag, in der [damals hieß es noch] Tschechoslowakei, in Österreich oder bei den Russen näher standen wie jene, die sich nur zweihundert Kilometer nördlich, oberhalb unseres Waldes im zumindest eigenen Sprachraum jenseits der Mauer abspielten. Ganz abgesehen davon, dass wir das überhaupt nicht mitbekamen, da hinten unten in unserem „Woid“, was sich im anderen Deutschland abspielte. Was vielleicht auch daran lag, dass es die Jahre des Kalten Krieges waren – auch noch als ein Wolf Biermann „rüber“ machte [so sagte man wohl damals] – und unsereiner immer auf dem Sprung, quasi auf gepackten Koffern saß – aus Angst davor, dass „der Russ` einmarschiert“. Noch Ende der 1970iger Jahre wurden entlang der Bundesstraßen in meiner Waldheimat, Kanalschächte so ausgelegt, dass sie jederzeit mit Sprengsätzen befüllt werden konnten, für den Fall, dass aus dem Osten, aus Prag, die Panzer herüber rollen…
Ja so war das damals, noch bis zu Beginn der 1980er Jahre hinein. Auch wenn sich das jüngere Leser[innen] hier kaum vorstellen können.
Insofern erheben wir unser Glas darauf, dass wir diese Zeiten – friedlich – hinter uns gebracht! Auch dank eines Wolf Biermann, eines Franz Josef Degenhardt und wie sie alle heißen.
Proscht, lieber Herr Josef.
Wi[e]der[W]orte [2]
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olle josef ist dabei ...
und auch das ist Wolf Biermann :
von Franz Josef Degenhardt, der ja so mehr der barde der 68er in der Bundesrepublik war, gab es bei uns kaum etwas. sehr bekannt waren die "Schmuddelkinder".
aber, als exquisiter protestler verdient er, dass man auch auf ihn anstößt.
prosit, frau teresa !!!
Zeitzeug-inn-en
Das klingt für unsereiner, die wir damals auf dem Land, in der finsteren Einöde der dunklen Wälder, selbst abgeschirmt von der großen weiten Welt da draußen lebten, wie die Erlebnisse von einer anderen Galaxie.
Es mag für Sie oder auch für andere Leser[innen] hier vielleicht unglaublich klingen, wenn ich schreibe, dass uns [Hinter]Wäldlern [so fühlten wir uns in den 1960iger Jahren oftmals] die Geschehnisse im benachbarten Prag, in der [damals hieß es noch] Tschechoslowakei, in Österreich oder bei den Russen näher standen wie jene, die sich nur zweihundert Kilometer nördlich, oberhalb unseres Waldes im zumindest eigenen Sprachraum jenseits der Mauer abspielten. Ganz abgesehen davon, dass wir das überhaupt nicht mitbekamen, da hinten unten in unserem „Woid“, was sich im anderen Deutschland abspielte. Was vielleicht auch daran lag, dass es die Jahre des Kalten Krieges waren – auch noch als ein Wolf Biermann „rüber“ machte [so sagte man wohl damals] – und unsereiner immer auf dem Sprung, quasi auf gepackten Koffern saß – aus Angst davor, dass „der Russ` einmarschiert“. Noch Ende der 1970iger Jahre wurden entlang der Bundesstraßen in meiner Waldheimat, Kanalschächte so ausgelegt, dass sie jederzeit mit Sprengsätzen befüllt werden konnten, für den Fall, dass aus dem Osten, aus Prag, die Panzer herüber rollen…
Ja so war das damals, noch bis zu Beginn der 1980er Jahre hinein. Auch wenn sich das jüngere Leser[innen] hier kaum vorstellen können.
Insofern erheben wir unser Glas darauf, dass wir diese Zeiten – friedlich – hinter uns gebracht! Auch dank eines Wolf Biermann, eines Franz Josef Degenhardt und wie sie alle heißen.
Proscht, lieber Herr Josef.