Stuttgart 21 - Zwischenruf
ZWISCHENRUF - HEUTE - Die Sprecher der Macht
Stühle rücken am Sitz der baden-württembergischen Regierung, in der Villa Reitzenstein. Die schlechten Umfragewerte für die CDU fordern die ersten Opfer. Der "MP" – damit ist nicht die militärische Abkürzung für Maschinenpistole ("äm-pi" – gesprochen) gemeint, auch nicht die "Militärpolizei", obwohl es einen an letztere erinnern mag, wenn die geneigte Leserin, der geneigte Leser meines Blog, nun erfährt, dass der "MP" ("em-pe" – gesprochen), der Ministerpräsident, nun seinen engsten Medien-Presse-Berater-Stab ausgewechselt hat. Künftig gibt es neben dem Regierungssprecher noch einen medienpolitischen Berater. Letzterer war bis vor kurzem Sprecher des damaligen hessischen "MP", Roland Koch. Neuer Regierungssprecher wird der Mann, der bisher die Nummer zwei im Pressestab war.
Ob nun alles besser wird!? Zweifel seien angebracht.
Solange die Inhaber der Macht nicht erkennen, dass ihr wahres Dilemma die Bürgerferne ist, nützt es herzlich wenig, enge Mitarbeiter, die auch nichts anderes tun können, als ihren Job möglichst gut zu machen, auszuwechseln.
Reichlich spät haben die beiden Regierungsparteien – CDU und FDP – erkannt, dass "die Bürger besser über Stuttgart 21 und über die Folgen eines Ausstiegs informiert werden müssen." Allerdings geht es längst nicht mehr um eine Informations-Kampagne, Sie erinnern sich: Ich schrieb erst kürzlich unter dem Titel KOMMUNIKATIONSGAU über die altbackenen Public Relations). Vielmehr geht es um die Kommunikation miteinander. Insofern ziehe ich den Hut vor der Umwelt- und Verkehrsministerin, die am Donnerstagabend für die Seite der Macht-Verantwortlichen in den TV-Ring des SWR stieg und sehr kompetent, fair und aufklärend und vor allen Dingen im Dialog die Auseinandersetzung mit den Stuttgart 21 - Gegnern suchte.
Wäre ein Macht-Mann an ihrer Stelle gestanden, hätten wir sicher neunzig Minuten lang Worthülsen gehört und viele Sprechblasen gesehen.
Vielleicht hätte der "MP" statt einen abgelegten Regierungssprecher einzustellen, sich besser nach einer Kommunikationsfachfrau für sein Team umgesehen!?
Apropos:
Wäre es nicht interessant, zu sehen, wie die Presse- und Medienstellen unserer politischen Machtinhaber im Gender-Querschnitt besetzt sind?
Ich wette eine Flasche Schampus, dass achtzig Prozent der Regierungssprecherfunktionen in Deutschland von Männern ausgeübt werden und die Frauen die fleißigen Bienen im Hintergrund sind, die Pressemitteilungen schreiben oder Pressekonferenzen organisieren.
Bei Abriss Aufstand – ein sehr kommunikativer Beitrag über das Großprojekt Stuttgart 21 findet sich in der ZDF-Mediathek
- unbedingt SEHENSWERT!
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Stühle rücken am Sitz der baden-württembergischen Regierung, in der Villa Reitzenstein. Die schlechten Umfragewerte für die CDU fordern die ersten Opfer. Der "MP" – damit ist nicht die militärische Abkürzung für Maschinenpistole ("äm-pi" – gesprochen) gemeint, auch nicht die "Militärpolizei", obwohl es einen an letztere erinnern mag, wenn die geneigte Leserin, der geneigte Leser meines Blog, nun erfährt, dass der "MP" ("em-pe" – gesprochen), der Ministerpräsident, nun seinen engsten Medien-Presse-Berater-Stab ausgewechselt hat. Künftig gibt es neben dem Regierungssprecher noch einen medienpolitischen Berater. Letzterer war bis vor kurzem Sprecher des damaligen hessischen "MP", Roland Koch. Neuer Regierungssprecher wird der Mann, der bisher die Nummer zwei im Pressestab war.
Ob nun alles besser wird!? Zweifel seien angebracht.
Solange die Inhaber der Macht nicht erkennen, dass ihr wahres Dilemma die Bürgerferne ist, nützt es herzlich wenig, enge Mitarbeiter, die auch nichts anderes tun können, als ihren Job möglichst gut zu machen, auszuwechseln.
Reichlich spät haben die beiden Regierungsparteien – CDU und FDP – erkannt, dass "die Bürger besser über Stuttgart 21 und über die Folgen eines Ausstiegs informiert werden müssen." Allerdings geht es längst nicht mehr um eine Informations-Kampagne, Sie erinnern sich: Ich schrieb erst kürzlich unter dem Titel KOMMUNIKATIONSGAU über die altbackenen Public Relations). Vielmehr geht es um die Kommunikation miteinander. Insofern ziehe ich den Hut vor der Umwelt- und Verkehrsministerin, die am Donnerstagabend für die Seite der Macht-Verantwortlichen in den TV-Ring des SWR stieg und sehr kompetent, fair und aufklärend und vor allen Dingen im Dialog die Auseinandersetzung mit den Stuttgart 21 - Gegnern suchte.
Wäre ein Macht-Mann an ihrer Stelle gestanden, hätten wir sicher neunzig Minuten lang Worthülsen gehört und viele Sprechblasen gesehen.
Vielleicht hätte der "MP" statt einen abgelegten Regierungssprecher einzustellen, sich besser nach einer Kommunikationsfachfrau für sein Team umgesehen!?
Apropos:
Wäre es nicht interessant, zu sehen, wie die Presse- und Medienstellen unserer politischen Machtinhaber im Gender-Querschnitt besetzt sind?
Ich wette eine Flasche Schampus, dass achtzig Prozent der Regierungssprecherfunktionen in Deutschland von Männern ausgeübt werden und die Frauen die fleißigen Bienen im Hintergrund sind, die Pressemitteilungen schreiben oder Pressekonferenzen organisieren.
Bei Abriss Aufstand – ein sehr kommunikativer Beitrag über das Großprojekt Stuttgart 21 findet sich in der ZDF-Mediathek
- unbedingt SEHENSWERT!
Teresa HzW - 11. Sep, 19:10 - Rubrik Widerworte