Walpurgisnachtstraum
Weit und ermüdend ward mir die Wallfahrt zum heiligen Grabe, drückend das Kreuz. Die kristallene Woge, die, gemeinen Sinnen unvernehmlich, in des Hügels dunklen Schoß quillt, an dessen Fuß die irdische Flut bricht, wer sie gekostet, wer oben stand auf dem Grenzgebürge der Welt, und hinübersah in das neue Land, in der Nacht Wohnsitz – wahrlich, der kehrt nicht in das Treiben der Welt zurück, in das Land, wo das Licht in ewiger Unruh hauset.
Hinüber wall ich,
Und jede Pein
Wird einst ein Stachel
Der Wollust sein.
Noch wenig Zeiten,
So bin ich los,
Und liege trunken
Der Liebe im Schoß.
Unendliches Leben
Wogt mächtig in mir,
Ich schaue von oben
Herunter nach dir.
An jenem Hügel
Verlischt dein Glanz –
Ein Schatten bringet
Den kühlenden Kranz.
Oh! sauge, Geliebter,
Gewaltig mich an,
Daß ich entschlummern
Und lieben kann.
Ich fühle des Todes
Verjüngende Flut,
Zu Balsam und Äther
Verwandelt mein Blut –
Ich lebe bei Tage
Voll Glauben und Mut
Und sterbe die Nächte
In heiliger Glut.
In Blitz und Donner
durch die Nacht
Walpurga
uns die Lüfte entfacht.
Novalis`Urgewalt ein Ende setzend,
Hymnen an die Nacht,
eine
Litanei für den Wal
von John Cage
Teresa HzW - 30. Apr, 22:57 - Rubrik Andern[w]Orts
Die erste Walpurgisnacht op. 60
Es war Goethes zutiefster Wunsch, dass seine Ballade "Die erste Walpurgisnacht" vertont werde.
Felix Mendelssohn Bartholdy wurde diese Aufgabe zuteil: "Ich weiß nicht", schrieb der junge Komponist an den Dichter, "ob mir's gelingen wird, aber ich fühle, wie groß die Aufgabe ist und mit welcher Sammlung und Ehrfurcht ich sie angehen muss".
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