Werden 6 ... Teil I
Steigen Sie ein, werte Leser[innen]
und
halten Sie ggf. "Spuck"tütchen oder Rosenkranz bereit ;-)
Fortsetzung I folgt hier >>>>
klicken Sie auf die pink markierten Worte oder >>> hier >>> hin>>> http://wiederworte.twoday.net/stories/werden-6-teil-2/
WER ES LIEBER in einem Guß lesen möchte... denen füge ich hier die Fortsetzung I an.... der noch weitere, also mindestens....äh... naja... ich weiß noch nicht... wieviele Fortsetzungen folgen werden ;-)
WER es [post]modern lesen mag, der klicke sich nach dem Video durch die einzelnen Fortsetzungsteile dieses heutigen besonderen WERDENS 6 von Teil l bis ...x...;-)
FORTSETZUNG I.... nun wirklich weiter... mit Text:-)
"Namaskaar“ – mit vor dem Gesicht wie zum Gebet gefalteten Händen verbeugt sich der junge Mann, der den meisten von uns nur bis zu den Schultern reicht.
"Ich grüße den Gott in dir" - lautet diese Grußformel, mit der er jeden Fremden respektvoll in seinem Land begrüßt und ihn in Empfang nimmt.
Die saloppere Form davon - das "Namaste“ - werden wir, die Reisegruppe, in den folgenden drei Wochen noch oft hören, vor allem von den Kindern. Sie werden sich einen Spaß daraus machen, uns weißen Langnasen hinterher zu laufen und uns mit dieser Grußformel zu plagen. Solange bis einer von uns sich erbarmt und ihnen einen Kugelschreiber, einen bunten Stift, ein Stück Papier oder eine Murmel schenkt.
Zum Akklimatisieren haben wir bereits eine gute Woche in der Hauptstadt auf 1.355 Meter verbracht, um uns an das Klima und die Höhenlage zu gewöhnen. Jeden Tag sind wir rund um das Tal ein Stückchen höher hinaufgelaufen - vorbei an berühmten Tempelanlagen, hinauf in Klöster, haben uns mit frechen Affen herumgeschlagen, die uns auf die Schultern sprangen, wenn wir ihnen zu nahe gekommen.
Und die freundlichen Menschen dieser Region haben uns mit Tee verwöhnt und wir uns ans „daal bhaat“, das Nationalgericht aus Linsen und Reis, und auch an die steileren Höhenlagen von dreitausend Meter gewöhnt.
Nach dieser Woche sind einige von uns bereits direkt ans Meer zum Baden geflogen, andere hat es nach Lukla ins Basislager zum höchsten Gipfel der Welt gezogen. Und wieder andere, wollen wohl, wie [einst] K. und ich, aufs Dach der Welt!?
Jedoch allein!
Ohne Reisegruppe!
Ins nordwestliche Gipfelland der Hauptstadt, in die Sagen umwobene Welt der ....[SPANNUNG siehe etwas später in
] Fortsetzung II....
Einige andere Trekker hatten uns davon abgeraten, den Überlandbus zu nehmen... wegen des vorausgegangenen schlechten Wetters. Daher buchten wir kurz entschlossen diese Plätze in der kleinen Twin-Otter.
Denn: Größere Maschinen können wegen des vorausgegangenen schlechten Wetters und der Graspiste nicht an unseren Zielort fliegen.
Es ist eine kleine Maschine, ähnlich wie jene, die Sie, liebe Leserinnen und liebe Leser, vorhin genommen haben, die da einsam und verlassen auf dem Rollfeld steht.
Maximal zwölf Sitzplätze.
Anscheinend wollen jedoch nur ein halbes Dutzend Menschen außer uns in das entlegene Gebiet fliegen. Beim Einstieg heißt es: Kopf einziehen.
Innen wird mir gleich mulmig.
Ich sehe keine gepolsterten Sitze, sondern nur durchgehangene, fast auf dem Flugzeugboden schleifende Lederriemen. Die erinnern mich an meine alte lederne Kinderschaukel, die im Garten zwischen zwei Obstbäumen hing und auch Risse in der Sitzfläche hatte.
Bevor ich weiter nachdenken kann, hat mich bereits ein freundlicher Nepali auf den Platz am Fenster niedergedrückt.
Wie in Schussfahrt auf der Skipiste.
So kauere ich mit angezogenen Beinen auf dem leicht hin- und herschaukelnden Sitz.
Derweil reicht ein anderer Nepali Bonbons herum – für den Druckausgleich wie sich später herausstellen wird.
Außerdem drückt er jedem zwei dicke Wattebäusche in die Hand. Als Lärmschutz. Denn die Twin-Otter wird einen Höllenlärm machen. Bei Ankunft werden wir nach etwa einstündigem Flug trotz Wattebäuschen in der Ohrmuschel fast taub sein.
Als ich die Bonbons in der Seitentasche des Anoraks verstaut und das, was ein Sicherheitsgurt sein soll, von der rechten zur linken Hüfte umgeschnallt habe, entdecke ich die von der Flugzeugdecke herabhängenden Kabel im Cockpit. Mir wird erneut schwarz vor Augen.
Indes: Zum Aussteigen ist es nun zu spät, weil wir bereits auf dem Flugfeld rollen.
Wenn Sie den Pegel im Video von Teil I voll aufdrehen, können Sie erahnen, was für ein Höllenflug uns von Kathmandu nach Pokhara bevorstand. Dagegen ist der Flug, den Sie eben mit dem Videomitschnitt [vom Oktober 2010] unternahmen, ein sanfter Himmelsflug.
Für aufsteigende Ängste wird bei uns im November 1991 jedoch keine Zeit sein, weil uns der Blick auf die Achttausender an diesem strahlend blauen Morgen des fünfzehnten November, an dem kein Wölkchen den Himmel trübt, für alles entschädigen wird.
Wir fliegen zum Teil ganz nah an schneebedeckten Himalayabergen entlang, können Felswände, Schluchten und Gletscher mit bloßem Auge erkennen.
Ein atemberaubender Flug!
Selbst heute in der Erinnerung nach über zwanzig Jahren.
Fortsetzung II*..[post]moderne Leseweise...
* Ein bissle Spannung muss sein, liebe Leser[innen] und nun suchen Sie sich erstmal eine Unterkunft... und dann wenn Sie, liebe Expeditionsreisende, sich ein wenig frisch gemacht, gehts weiter ;-)
[normal weiterlesend hier drunter] m i t :
In Pokhara angekommen, suchen wir uns erst - so wie Sie, werte Expeditionsteilnehmer, die letzten beiden Stunden getan, eine Unterkunft, ein kleines Hotel.
Nachts werden wir feststellen, dass es keine Heizung gibt. Wir werden so erbärnlich frieren, dass wir zwei Jogginganzüge übereinander anziehen und unsere Daunenschlafsäcke herausholen. Denn zum Zudecken sind seitens des Hotels nur kratzige graue Decken vorhanden, mit denen bei uns im zivilisierten Westen Möbel abgedeckt werden.
Allmählich dämmert Ihnen und [wie dereinst] mir, worauf wir uns da eingelassen. Für ein Zurück ist es zu spät.
Schneller als gedacht, konnten wir einen Guide [für die geplante Tour] nebst Sherpa [für unser Gepäck] finden. Alles ist organisiert.
Doch jetzt, liebe Expeditionsteilnehmer[innen], setzen wir uns erst einmal auf die Terrasse des einzigen größeren Hotels unweit des Flughafens und genießen den Blick... hinweg über die Rhododendren... und die Sträucher, ach was, es sind gewiss zehn Meter hohe Bäume, deren Blätter wie unsere Weihnachtssterne zuhause aussehen... hinüber... auf den Himalaya... auf die....
---achja, bestellen Sie sich einen Apfelkuchen [Sie sind eingeladen]... der schmeckt hier fantastisch... zumal es der letzte sein wird... für eine ganze Weile, wenn es losgeht.
Sodele.... und nun genießen Sie [mit voll aufgedrehten Ton und im Vollbildmodus] den Blick auf die Annapurna[kette], den Dhaulagiri und das, was uns demnächst... in Fortsetzung III... und vor allem in Fortsetzung IV... erwarten wird ;-)
Fortsetzung III für alle, die es normal weiter lesen mögen
Chandrakot, Ghasa, Lete, Jomosom und schließlich Muktinath, der Wallfahrtsort für Hindus und Buddhisten, im Königreich Mustang, auf 3.800 Meter ist unser Ziel.
Bis dahin steht uns eine reine Gehzeit von etwa vierzig Stunden bevor. Spektakuläre Ausblicke warten auf uns: auf die Annapurna-Achttausender und ab Lete ein Höhenweg über die westliche Schulter des Dhaulagiri nach Beni, von wo aus Annapurna I, der erste Achttausender, der je bestiegen wurde, zu sehen ist.
Ferner:
Unvergessliche Sonnenuntergänge in Kalopani und Lete. Eine der größten geologischen Formationen der Welt wird [damals noch] uns offen zugänglich sein.
Und schließlich ein weiterer Höhepunkt:
die Überquerung des Kali Gandaki, des tiefsten Flusses der Erde [wenn ich mich noch richtig erinnere], auf einer Hängebrücke, wovor mir unendlich graut. Da drüber zu gehen, davor habe ich echt Sch...! Hoffentlich wackelt das nicht zu sehr!
Ein modernes GPS oder Geodaten wie diese Google-Earth-Daten hier, gab es zu unserer Zeit, im Jahr 1991 noch nicht. Die Vorstellung war allein in der Phantasie. Lediglich ein Diavortrag Monate zuvor und ein Trekking-Survival-Guide standen uns zu Beginn der 1990er Jahre zur Vorbereitung zur Verfügung, ansonsten hatten wir uns eben ganz auf unsere Nepali-Guides zu verlassen.
...Fortsetzung IV...folgt... morgen......mit einem - wenn Petrus mitspielt - spektakulären Sonnenaufgang... ;-)
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oder lesen Sie hier ganz normal weiter die
___________Fortsetzung IV________________
Unvergesslich ist mir der Sonnenaufgang am Poonhill. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick auf die Annapurna-Achttausender. Ein schmaler Pfad führte uns nächtens im Schein der Taschenlampen hinauf. Es war eiskalt, der Weg glitschig und es schneite ganz leicht. Oben standen wir ganz allein mit unseren Sherpas und bestaunten das Naturschauspiel der hinter den Gipfeln aufgehenden Sonne, die ihre Sonnenstrahlen Schritt für Schritt über die Bergwände der Achttausender, Siebentausender und Sechstausender herabgleiten ließ: Den Macchapuchhare mit 6997 Meter, den Hiunchuli mit 6441m, die Annapurna-Südwand mit 7219 m, den Dhaulagiri mit 8167m, den Tukche Peak mit 6920 m.
Annapurna, Pokhara, Kathmandu werden mir eine unglaubliche Lebenserfahrung… das spürte ich damals schon vor Ort. Ein Gespür, das auch nach über zwei Jahrzehnten in der Retrospektive immer noch da, besser auf einen Schlag wieder abrufbar ist, wenn ich - wie heute Nachmittag - die Dias aus alten Zeiten betrachte.
Damals [vielleicht heute auch noch?] geisterte ein geflügeltes Wort durch die Trekker-Welt: "Do it before you die!" - Also mach es, geh in den Himalaya, ins Annapurna-Massiv, solange Du lebst.
Für die postmodernen Leser[innen] unter Ihnen geht es nun.... >>>hier weiter<<<<
und für den linearen Lesefan sofort im Anschluss mit
___________Fortsetzung V________________
Natürlich ist heute alles anders dort: Die Zeit und die Region hat sich weiter entwickelt, wenn auch nicht unbedingt nur zum Positiven. Beispielsweise warnt aktuell das Auswärtige Amt wieder - wegen der aufständischen Maoisten und immer wieder aufflackernder gewaltsamer Demos - allein - wie K. und ich damals - nach Westnepal zu reisen.
Es gäbe noch viele bewegende Geschichten zu jenem Lebens prägenden Reise-Werde-Gang zu erzählen... doch dann scrollen Sie sich hier die Finger wund.....
Daher...
für heute...
...zum Ausklang dieses Werdens ein kleiner Rundflug zur Annapurnakette, von Pokhara aus. Wenn Sie schwindelfrei sind, dann steigen Sie jetzt mit ein und genießen den Viertelstündigen Drachenflug... mit Musik, den ein anderer Nepal- und Himalaya-Fan aufgenommen hat.
1738 mal gelesen
und
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Fortsetzung I folgt hier >>>>
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WER ES LIEBER in einem Guß lesen möchte... denen füge ich hier die Fortsetzung I an.... der noch weitere, also mindestens....äh... naja... ich weiß noch nicht... wieviele Fortsetzungen folgen werden ;-)
WER es [post]modern lesen mag, der klicke sich nach dem Video durch die einzelnen Fortsetzungsteile dieses heutigen besonderen WERDENS 6 von Teil l bis ...x...;-)
FORTSETZUNG I.... nun wirklich weiter... mit Text:-)
"Namaskaar“ – mit vor dem Gesicht wie zum Gebet gefalteten Händen verbeugt sich der junge Mann, der den meisten von uns nur bis zu den Schultern reicht.
"Ich grüße den Gott in dir" - lautet diese Grußformel, mit der er jeden Fremden respektvoll in seinem Land begrüßt und ihn in Empfang nimmt.
Die saloppere Form davon - das "Namaste“ - werden wir, die Reisegruppe, in den folgenden drei Wochen noch oft hören, vor allem von den Kindern. Sie werden sich einen Spaß daraus machen, uns weißen Langnasen hinterher zu laufen und uns mit dieser Grußformel zu plagen. Solange bis einer von uns sich erbarmt und ihnen einen Kugelschreiber, einen bunten Stift, ein Stück Papier oder eine Murmel schenkt.
Zum Akklimatisieren haben wir bereits eine gute Woche in der Hauptstadt auf 1.355 Meter verbracht, um uns an das Klima und die Höhenlage zu gewöhnen. Jeden Tag sind wir rund um das Tal ein Stückchen höher hinaufgelaufen - vorbei an berühmten Tempelanlagen, hinauf in Klöster, haben uns mit frechen Affen herumgeschlagen, die uns auf die Schultern sprangen, wenn wir ihnen zu nahe gekommen.
Und die freundlichen Menschen dieser Region haben uns mit Tee verwöhnt und wir uns ans „daal bhaat“, das Nationalgericht aus Linsen und Reis, und auch an die steileren Höhenlagen von dreitausend Meter gewöhnt.
Nach dieser Woche sind einige von uns bereits direkt ans Meer zum Baden geflogen, andere hat es nach Lukla ins Basislager zum höchsten Gipfel der Welt gezogen. Und wieder andere, wollen wohl, wie [einst] K. und ich, aufs Dach der Welt!?
Jedoch allein!
Ohne Reisegruppe!
Ins nordwestliche Gipfelland der Hauptstadt, in die Sagen umwobene Welt der ....[SPANNUNG siehe etwas später in
] Fortsetzung II....
Einige andere Trekker hatten uns davon abgeraten, den Überlandbus zu nehmen... wegen des vorausgegangenen schlechten Wetters. Daher buchten wir kurz entschlossen diese Plätze in der kleinen Twin-Otter.
Denn: Größere Maschinen können wegen des vorausgegangenen schlechten Wetters und der Graspiste nicht an unseren Zielort fliegen.
Es ist eine kleine Maschine, ähnlich wie jene, die Sie, liebe Leserinnen und liebe Leser, vorhin genommen haben, die da einsam und verlassen auf dem Rollfeld steht.
Maximal zwölf Sitzplätze.
Anscheinend wollen jedoch nur ein halbes Dutzend Menschen außer uns in das entlegene Gebiet fliegen. Beim Einstieg heißt es: Kopf einziehen.
Innen wird mir gleich mulmig.
Ich sehe keine gepolsterten Sitze, sondern nur durchgehangene, fast auf dem Flugzeugboden schleifende Lederriemen. Die erinnern mich an meine alte lederne Kinderschaukel, die im Garten zwischen zwei Obstbäumen hing und auch Risse in der Sitzfläche hatte.
Bevor ich weiter nachdenken kann, hat mich bereits ein freundlicher Nepali auf den Platz am Fenster niedergedrückt.
Wie in Schussfahrt auf der Skipiste.
So kauere ich mit angezogenen Beinen auf dem leicht hin- und herschaukelnden Sitz.
Derweil reicht ein anderer Nepali Bonbons herum – für den Druckausgleich wie sich später herausstellen wird.
Außerdem drückt er jedem zwei dicke Wattebäusche in die Hand. Als Lärmschutz. Denn die Twin-Otter wird einen Höllenlärm machen. Bei Ankunft werden wir nach etwa einstündigem Flug trotz Wattebäuschen in der Ohrmuschel fast taub sein.
Als ich die Bonbons in der Seitentasche des Anoraks verstaut und das, was ein Sicherheitsgurt sein soll, von der rechten zur linken Hüfte umgeschnallt habe, entdecke ich die von der Flugzeugdecke herabhängenden Kabel im Cockpit. Mir wird erneut schwarz vor Augen.
Indes: Zum Aussteigen ist es nun zu spät, weil wir bereits auf dem Flugfeld rollen.
Wenn Sie den Pegel im Video von Teil I voll aufdrehen, können Sie erahnen, was für ein Höllenflug uns von Kathmandu nach Pokhara bevorstand. Dagegen ist der Flug, den Sie eben mit dem Videomitschnitt [vom Oktober 2010] unternahmen, ein sanfter Himmelsflug.
Für aufsteigende Ängste wird bei uns im November 1991 jedoch keine Zeit sein, weil uns der Blick auf die Achttausender an diesem strahlend blauen Morgen des fünfzehnten November, an dem kein Wölkchen den Himmel trübt, für alles entschädigen wird.
Wir fliegen zum Teil ganz nah an schneebedeckten Himalayabergen entlang, können Felswände, Schluchten und Gletscher mit bloßem Auge erkennen.
Ein atemberaubender Flug!
Selbst heute in der Erinnerung nach über zwanzig Jahren.
Fortsetzung II*..[post]moderne Leseweise...
[normal weiterlesend hier drunter] m i t :
In Pokhara angekommen, suchen wir uns erst - so wie Sie, werte Expeditionsteilnehmer, die letzten beiden Stunden getan, eine Unterkunft, ein kleines Hotel.
Nachts werden wir feststellen, dass es keine Heizung gibt. Wir werden so erbärnlich frieren, dass wir zwei Jogginganzüge übereinander anziehen und unsere Daunenschlafsäcke herausholen. Denn zum Zudecken sind seitens des Hotels nur kratzige graue Decken vorhanden, mit denen bei uns im zivilisierten Westen Möbel abgedeckt werden.
Allmählich dämmert Ihnen und [wie dereinst] mir, worauf wir uns da eingelassen. Für ein Zurück ist es zu spät.
Schneller als gedacht, konnten wir einen Guide [für die geplante Tour] nebst Sherpa [für unser Gepäck] finden. Alles ist organisiert.
Doch jetzt, liebe Expeditionsteilnehmer[innen], setzen wir uns erst einmal auf die Terrasse des einzigen größeren Hotels unweit des Flughafens und genießen den Blick... hinweg über die Rhododendren... und die Sträucher, ach was, es sind gewiss zehn Meter hohe Bäume, deren Blätter wie unsere Weihnachtssterne zuhause aussehen... hinüber... auf den Himalaya... auf die....
---achja, bestellen Sie sich einen Apfelkuchen [Sie sind eingeladen]... der schmeckt hier fantastisch... zumal es der letzte sein wird... für eine ganze Weile, wenn es losgeht.
Sodele.... und nun genießen Sie [mit voll aufgedrehten Ton und im Vollbildmodus] den Blick auf die Annapurna[kette], den Dhaulagiri und das, was uns demnächst... in Fortsetzung III... und vor allem in Fortsetzung IV... erwarten wird ;-)
Fortsetzung III für alle, die es normal weiter lesen mögen
Chandrakot, Ghasa, Lete, Jomosom und schließlich Muktinath, der Wallfahrtsort für Hindus und Buddhisten, im Königreich Mustang, auf 3.800 Meter ist unser Ziel.
Bis dahin steht uns eine reine Gehzeit von etwa vierzig Stunden bevor. Spektakuläre Ausblicke warten auf uns: auf die Annapurna-Achttausender und ab Lete ein Höhenweg über die westliche Schulter des Dhaulagiri nach Beni, von wo aus Annapurna I, der erste Achttausender, der je bestiegen wurde, zu sehen ist.
Ferner:
Unvergessliche Sonnenuntergänge in Kalopani und Lete. Eine der größten geologischen Formationen der Welt wird [damals noch] uns offen zugänglich sein.
Und schließlich ein weiterer Höhepunkt:
die Überquerung des Kali Gandaki, des tiefsten Flusses der Erde [wenn ich mich noch richtig erinnere], auf einer Hängebrücke, wovor mir unendlich graut. Da drüber zu gehen, davor habe ich echt Sch...! Hoffentlich wackelt das nicht zu sehr!
Ein modernes GPS oder Geodaten wie diese Google-Earth-Daten hier, gab es zu unserer Zeit, im Jahr 1991 noch nicht. Die Vorstellung war allein in der Phantasie. Lediglich ein Diavortrag Monate zuvor und ein Trekking-Survival-Guide standen uns zu Beginn der 1990er Jahre zur Vorbereitung zur Verfügung, ansonsten hatten wir uns eben ganz auf unsere Nepali-Guides zu verlassen.
...Fortsetzung IV...
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___________Fortsetzung IV________________
Unvergesslich ist mir der Sonnenaufgang am Poonhill. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick auf die Annapurna-Achttausender. Ein schmaler Pfad führte uns nächtens im Schein der Taschenlampen hinauf. Es war eiskalt, der Weg glitschig und es schneite ganz leicht. Oben standen wir ganz allein mit unseren Sherpas und bestaunten das Naturschauspiel der hinter den Gipfeln aufgehenden Sonne, die ihre Sonnenstrahlen Schritt für Schritt über die Bergwände der Achttausender, Siebentausender und Sechstausender herabgleiten ließ: Den Macchapuchhare mit 6997 Meter, den Hiunchuli mit 6441m, die Annapurna-Südwand mit 7219 m, den Dhaulagiri mit 8167m, den Tukche Peak mit 6920 m.
Annapurna, Pokhara, Kathmandu werden mir eine unglaubliche Lebenserfahrung… das spürte ich damals schon vor Ort. Ein Gespür, das auch nach über zwei Jahrzehnten in der Retrospektive immer noch da, besser auf einen Schlag wieder abrufbar ist, wenn ich - wie heute Nachmittag - die Dias aus alten Zeiten betrachte.
Damals [vielleicht heute auch noch?] geisterte ein geflügeltes Wort durch die Trekker-Welt: "Do it before you die!" - Also mach es, geh in den Himalaya, ins Annapurna-Massiv, solange Du lebst.
Für die postmodernen Leser[innen] unter Ihnen geht es nun.... >>>hier weiter<<<<
und für den linearen Lesefan sofort im Anschluss mit
___________Fortsetzung V________________
Natürlich ist heute alles anders dort: Die Zeit und die Region hat sich weiter entwickelt, wenn auch nicht unbedingt nur zum Positiven. Beispielsweise warnt aktuell das Auswärtige Amt wieder - wegen der aufständischen Maoisten und immer wieder aufflackernder gewaltsamer Demos - allein - wie K. und ich damals - nach Westnepal zu reisen.
Es gäbe noch viele bewegende Geschichten zu jenem Lebens prägenden Reise-Werde-Gang zu erzählen... doch dann scrollen Sie sich hier die Finger wund.....
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für heute...
...zum Ausklang dieses Werdens ein kleiner Rundflug zur Annapurnakette, von Pokhara aus. Wenn Sie schwindelfrei sind, dann steigen Sie jetzt mit ein und genießen den Viertelstündigen Drachenflug... mit Musik, den ein anderer Nepal- und Himalaya-Fan aufgenommen hat.
Teresa HzW - 27. Jan, 10:09 - Rubrik Wiederworte
Aber es ist doch unsportlich, da hinauf zu fliegen. In Nepal geht man das doch eher zu Fuss, oder?
Herrgottsblechle
Genießen Sie das Blau!
Wir sind gleich da... genießen Sie den steilen Sinkflug und achja... es wird ein wenig unsanft hoppeln, aber Sie, lieber Jossele, und die anderen hier an Bord sind ja alles Naturburschen und "nature ladies and girls"
;-)