Was die Kenntnis von Schriftstellerinnen angeht, sind Sie mir beide bestimmt überlegen. Ich laufe meine Bücherregale noch im Schlafanzug ab und bin erstaunt, wie sehr die Männer überwiegen, war mir so vorher nicht bewusst. Was ich da so finde ist auch eher das ganz normale, sehr gemischte, bürgerliche Leserepertoire, kurzes namedropping:
Hiromi Murakami, Marga Berck, Josephine Tey, Margaret Atwood, Vicki Baum, Marguerite Duras, Elizabeth George, Patricia Highsmith, Doris Lessing, Erica Jong, Petra Hammesfahr, Anais Nin, Margaret Mitchell, Christa Wolf, Daphne du Maurier...
Dann sehe ich meine Reihe mit gesammelten rororo monographien, alles Männer, alles Männer, das kann doch nicht wahr sein. Da fehlen doch auch große Autorinnen, habe ich die nur ausgeliehen? George Sand, Annette von Droste-Hülshoff... Ich glaube ich bin doch auf einem Auge etwas blind. Aber demnächst werde ich das ändern. Ich verschaffe mir einen neuen Überblick: Barbara Sichtermann: 50 Klassiker Schriftstellerinnen. Von Madame de La Fayette bis Ingeborg Bachmann. Bevor ich es vergesse, zwei Namen tauchen aus meinem Gedächtnis immer wieder an die Oberfläche (müssen Melusinen manchmal auch auftauchen aus ihrem See?):
Sylivia Plath und Djuna Barnes.
von Ina Schabert, so finde ich, für die englischsprachige Literatur eine beispielhafte Geschichtschreibung, die sich nicht auf die Literatur von Frauen beschränkt, sondern den Blickwinkel wechselt: nämlich die Geschlechterperspektive wählt. ( http://www.amazon.de/Englische-Literaturgeschichte-Darstellung-Sicht-Geschlechterforschung/dp/3520387018 )Und schon rücken natürlich auch weibliche Autorinnen in den Blick. Dies Vorgehen gefällt mir besser, als von vornherein eine Beschränkung auf Autorinnen (obgleich ich Barbara Sichtermann sehr schätze).
Djuna Barnes - wie sehr habe ich die roten Salto-Bände von Wagenbach geliebt. Paris wurde zur Sehnsucht-Stadt, ihretwegen. (Eine Sehnsucht, die sich erfüllte, erneuerte und wieder erfüllte...) Und Sylvia Plath: mehr noch als die "Glasglocke" liebe ich die Gedichte.
Ihre interessanten "Gender"-Einträge öffnen neue Horizonte! Meine detektivische Spürnase hatte wieder nichts besseres zu tun, als sich in die Recherche zu begeben... und zu forschen, wie es sich bei einem der berühmtesten Preise der deutschsprachigen Literatur, der noch dazu nach einer Frau (ebenfalls wichtige FÜR die Literatur... die ich weiter oben noch hinzuzufügen..) benannt ist...
1983 Friederike Roth
1984 Erica Pedretti
1986 Katja Lange-Müller
1988 Angela Krauß
1990 Birgit Vanderbeke
1991 Emine Sevgi Özdamar
1992 Alissa Walser
1998 Sibylle Lewitscharoff
1999 Terézia Mora
2003 Inka Parei
2006 Kathrin Passig
waren in den letzten 33 Jahren die Preisträgerinnen des Ingeborg-Bachmann-Preises, d.h. er wurde von 1977 bis 2010 genau 11 mal, also ein Drittel mal, an Frauen vergeben.
Auffallend für mich: Am häufigsten ging der Preis in den 1990er Jahren an Schriftstellerinnen, immerhin jedes zweite Mal!
Im Zeitraum 2000-2010 ging er dagegen nur zweimal an eine Frau!
Im Zuge dieses „Bewerbs“ werden weitere Auszeichnung vergeben, insgesamt 124 Literaturanerkennungen waren das im o.g. Zeitraum. Genau 50 mal wurden Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts damit bedacht.
Nun will ich gewiss keiner Quote das Wort reden! Auffällig ist das Missverhältnis dennoch! Und es stellt sich die Frage, woran das wohl liegt? Es gibt gewiss nicht zu wenig Autorinnen, Schriftstellerinnen, Debütantinnen…
Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Wi[e]der[W]orte [2]
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Spuren weiblicher Schrift
Hiromi Murakami, Marga Berck, Josephine Tey, Margaret Atwood, Vicki Baum, Marguerite Duras, Elizabeth George, Patricia Highsmith, Doris Lessing, Erica Jong, Petra Hammesfahr, Anais Nin, Margaret Mitchell, Christa Wolf, Daphne du Maurier...
Dann sehe ich meine Reihe mit gesammelten rororo monographien, alles Männer, alles Männer, das kann doch nicht wahr sein. Da fehlen doch auch große Autorinnen, habe ich die nur ausgeliehen? George Sand, Annette von Droste-Hülshoff... Ich glaube ich bin doch auf einem Auge etwas blind. Aber demnächst werde ich das ändern. Ich verschaffe mir einen neuen Überblick: Barbara Sichtermann: 50 Klassiker Schriftstellerinnen. Von Madame de La Fayette bis Ingeborg Bachmann. Bevor ich es vergesse, zwei Namen tauchen aus meinem Gedächtnis immer wieder an die Oberfläche (müssen Melusinen manchmal auch auftauchen aus ihrem See?):
Sylivia Plath und Djuna Barnes.
Es gibt...
Djuna Barnes - wie sehr habe ich die roten Salto-Bände von Wagenbach geliebt. Paris wurde zur Sehnsucht-Stadt, ihretwegen. (Eine Sehnsucht, die sich erfüllte, erneuerte und wieder erfüllte...) Und Sylvia Plath: mehr noch als die "Glasglocke" liebe ich die Gedichte.
Kleine Gender Statistik
Ihre interessanten "Gender"-Einträge öffnen neue Horizonte! Meine detektivische Spürnase hatte wieder nichts besseres zu tun, als sich in die Recherche zu begeben... und zu forschen, wie es sich bei einem der berühmtesten Preise der deutschsprachigen Literatur, der noch dazu nach einer Frau (ebenfalls wichtige FÜR die Literatur... die ich weiter oben noch hinzuzufügen..) benannt ist...
1983 Friederike Roth
1984 Erica Pedretti
1986 Katja Lange-Müller
1988 Angela Krauß
1990 Birgit Vanderbeke
1991 Emine Sevgi Özdamar
1992 Alissa Walser
1998 Sibylle Lewitscharoff
1999 Terézia Mora
2003 Inka Parei
2006 Kathrin Passig
waren in den letzten 33 Jahren die Preisträgerinnen des Ingeborg-Bachmann-Preises, d.h. er wurde von 1977 bis 2010 genau 11 mal, also ein Drittel mal, an Frauen vergeben.
Auffallend für mich: Am häufigsten ging der Preis in den 1990er Jahren an Schriftstellerinnen, immerhin jedes zweite Mal!
Im Zeitraum 2000-2010 ging er dagegen nur zweimal an eine Frau!
Im Zuge dieses „Bewerbs“ werden weitere Auszeichnung vergeben, insgesamt 124 Literaturanerkennungen waren das im o.g. Zeitraum. Genau 50 mal wurden Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts damit bedacht.
Nun will ich gewiss keiner Quote das Wort reden! Auffällig ist das Missverhältnis dennoch! Und es stellt sich die Frage, woran das wohl liegt? Es gibt gewiss nicht zu wenig Autorinnen, Schriftstellerinnen, Debütantinnen…
Ein Schelm, der Böses dabei denkt!