Werden 4

Wenn Bilder werden wie die von David Hockney,
könnte ich ewig davor stehen und gucken, gucken, gucken.
Bereits vor einigen Jahren erklärte er dem SPIEGEL in einem Interview, warum er der felsenfesten Überzeugung ist, dass "die Malerei die Digitalkameras überleben wird" und "warum CNN Kunst ist". Jetzt ist eine phantastische Ausstellung über [s]ein "größeres Bild" zu sehen.

Für alle London Reisenden [m]ein Geheimtipp: die Ausstellung "A bigger picture" läuft vom 21. Januar bis 9. April in der Royal Academy of Arts, in den Main Galleries.

Falls Sie mal hinter den Vorhang spickeln wollen, ich hebe ihn an. Just a second.

Falls eine[r] meine[r] mir gewogenen Leser[innen] hinreist... vielleicht ist im Reisegepäck Platz für ein Mitbringsel? Ein farbenfrohes Landschaftsposter von Hockney... ähem... für ...
[m]sich ;-)


1990 mal gelesen
Bubi40 - 19. Jan, 10:54

"werden 4" wird für olle josef nichts werden. zu weit der weg, zu schlecht das wetter ...
das ändert aber nichts an der tatsache, dass ich mir gern einmal die bilder des herren Hockney im original ansehen würde. schon um sein interwiev im Spiegel möglicherweise zu verstehen, zu dem ich mich an anderer stelle schon einmal (nicht gerade sehr konziliant und freundlich) geäußert habe.
in der ehrlichen hoffnung, dass sie, liebe teresa, es mir nicht übel nehmen, würde ich hier gern einmal zitieren:
"... hockney ist in meinen augen, wie alle eiferer und finder der einzigen wahrheit, ein mit scheuklappen behafteter spinner. wer der fotografie die möglichkeit abspricht innere prozesse sichtbar zu machen, den kann ich nicht ernst nehmen; dann nämlich könnte es die malerei auch nicht. und wer die genialität eines Michelangelo Caravaggio leugnet, weil der möglicherweise eine camera lucida oder camera obscura als hilfsmittel genutzt hat, der ist ein größenwahnsinniger ignorant. ich habe meinen studenten Caravaggio , Rembrandt und andere alte meister "verordnet" , um die wirkung von licht und schatten zu demonstrieren. mein rechner - aufschaltbild ist dieses, ein Caravaggio : http://lucazacchi1963.files.wordpress.com/2011/09/caravaggio_-_la_vocazione_di_san_matteo.jpg
beide künste, malerei und fotografie, sind zwei seiten einer einzigen medaille ... beide wollen das gleiche und jeder versucht es mit seinem mittel, pinsel oder objektiv. dass der pinsel subjektiv ist, liegt auf der hand . ein kluger mann hat einmal gesagt, ich glaube es war Bèla Balàzs : jeder kamerastandpunkt (innerer sowie äußerer)* ist subjektiv. es gibt nichts subjektiveres als das objektiv.
beide künste werden bestand haben, da fast jeder mensch den wunsch hat sich "auszudrücken".
amen !!!
* meine anmerkung"
schlussbemerkung:
Friedrich II, alias Friedrich der Große, alias der Alte Fritz, dessen 300 sten geburtstag wir am 24. begehen, und den ich sehr schätze, hatte für sein reich folgende maxime : jeder soll nach seiner fasson selig werden.
wer wollte da widersprechen ...

Teresa HzW - 19. Jan, 15:04

Salz in der Suppe

Ihr Kommentar ist mir das Salz in der Suppe, lieber Josef!

….weil…

…mich beschleicht das dumpfe Gefühl mit dem Verweis auf jenes „berüchtigte“ Hockney-Interview in ein Wespennest gestochen zu haben!?

…dieser provokante Satz - Hockneys: „…ich glaube, die Fotografie stirbt langsam.“ - war gewiss ein gefundenes Fressen für die Spiegel-Journalisten [damals einer der beiden: Florian Illies, der Bestsellerautor von "Generation Golf"]. Ein solcher Satz gleicht einer journalistischen Sternstunde, wie man sie nur selten erlebt. Ein Satz, der weidlich ausgeschlachtet werden kann. Diesen Satz zur Headline zu machen, drängt sich geradezu auf.
.... Dann: Die Fortsetzung der Provokation, wenn Hockney Öl ins Feuer gießt mit seinen weiteren Sätzen: „Auch sie [= die Fotografie] hat ihre Zeit gehabt und wendet sich längst wieder der Malerei zu, wo sie einst hergekommen ist.“ Das ist doch herrlich! Das reizt doch geradezu zum Widerspruch! Und zeigt, wes` Geistes Kind die interviewte Person ist.
Sie, lieber Josef, nennen das „Spinner“ – ich würde etwas freundlicher formulieren und sagen „Hockney ein Krawallbruder!?“ :-)
… und das ist es, was mich dann wiederum stutzig macht: Nach dem Motto, schlägt hier einer Krawall, weil er nur um des Effekts willen – Aufmerksamkeit und Beachtung zu [er]heischen – lospoltert und andere [v.a. sehr seriöse Menschen der fotografischen Profession] zum Widerspruch reizen [oder gar in Misskredit bringen] will?

Nichtsdestotrotz gefällt mir diese Provokation Hockney`s [es gibt ja noch weitere in dem Interview und in Ihrem Kommentar hier haben Sie das auch herausgestellt], weil diese Provokation Hockney`s doch auch zum Nachdenken, besser zum Anders herum denken oder zumindest einmal zum anders herum gucken anregt.
Denn in einem hat er doch recht:
Wenn ich [bleiben wir bei der Landschaft] in freier Natur stehe, z.B. auf einem Hügel und hinab ins Tal über die Wälder, Wiesen und Wege blicke, nehme ich das alles doch ganz anders wahr, als wenn ich durch das kleine Sucher-Fenster der Kamera oder auf mein kleines Display bzw. den LCD-Monitor der Digitalkamera blicke. Dabei hat die Kameralinse noch den Vorteil, dass ich ähnlich wie bei einem Fernglas ein Detail sehr gut heran zoomen und betrachten kann. Ich entdecke dann durch diese „Zoomende Nahaufnahme“ Details, die ich mit beiden bloßen Augen niemals erkennen könnte, wenn mein Blick weit schweifig in die Ferne geht.

In diesem Kontext:
Eine interessante Erfahrung machte ich dieses Jahr im Sommer, als ich bei zwei großen Musik Open Airs war und natürlich kräftig in Richtung Bühne mit meiner kleinen digitalen Canon G10 hielt und mich in einem Fall sogar in die Arena wagte und langsam und stetig nach vorne Richtung Bühne schob: Die Wahrnehmung der Stimmung drum herum, die Wahrnehmung, was sich links oder rechts von dem von mir in den Blick genommenen Personen abspielte, das war mir in dem Moment in meiner bewussten Wahrnehmung völlig ausgeblendet.
Interessant waren dann noch die Effekte, die sich einstellten, als wir - meine Begleiter und ich – hinterher unsere Aufnahmen miteinander verglichen: Sie hatten parallel zu mir mit ihren Smartphones in einem Fall dieselben Szene[n] aufgenommen. Auf diesen Zehn-Zentimeter-Displays wirkte das auf uns als Betrachter noch einmal anders. Und wiederum veränderte sich unser Blick, als wir jene Aufnahmen dann abends auf dem Laptop ansahen. Jetzt denke ich mir, was wohl ein Maler auf seine Leinwand gezeichnet hätte ;-)

Doch egal ob Provokation oder nicht: Ich glaube nicht an das Ende der Fotografie! Allerdings daran, dass sie sich durch den technischen Fortschritt eben weiter verändern wird.

Was mich sehr schmerzt, in diesem Zusammenhang, war die Nachricht heute Morgen im Radio, dass die Firma Kodak pleite ist… da hat`s mich irgendwie durchzuckt… weil ich mir dachte, jetzt stirbt wieder so ein kleines Stückchen Vergangenheit *seufz*

Hachja… ich könnt noch einiges dazu schreibend sagen…. doch ich mach jetzt einfach mal einen Punkt.
Nur noch eins:
ICH LIEBE SOLCHE Kommentare wie Sie heute einen geschrieben haben!
Herrlich!
Dafür, lieber Josef, gibt’s heute
den Gruß aus der Weltstadt mit Herz für Sie
:-x :-x :-x
[li-re-li]
;-)
Margit (Gast) - 19. Jan, 15:54

Wie nennt sich der Stil, den der englische Maler praktiziert? Ist das bereits die naive Malerei?
Zum Streit zwischen Maler und Fotografen kann ich nicht beitragen, mir ist das ziemlich schnuppe, denke mir eben meinen Teil dazu.

Teresa HzW - 19. Jan, 17:19

Was ist naive Malerei?

Hach, da erwischen Sie mich jetzt aber auf dem kalten Fuß, liebe Margit.
Ob das "naive" Malerei ist!?!?!? Hm??
Da sollte besser ein ausgewiesener Kunstgeschichte-Kenner aushelfen. Also falls eine[r] meiner Leser[innen] aushelfen kann, das zu beantworten, wäre es sehr nett.

Was die "naive" Malerei betrifft, halte ich es mit dem bereits vom Bubi40-Josef zitierten Spruch des "Alten Fritz", dass ein jeder nach seiner Fa[ss]on usw.... ;-)
weil wahrscheinlich der eine etwas als "naiv" ansieht, was einem anderen wiederum total gut gefällt, auch wenn es dann eine impressionistische Blumenvase ist. :-)

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