Stuttgart 21... Fortsetzung
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich habe wieder E-mails bekommen.
Dieses Mal zu Stuttgart 21.
Allen mails ist eines gleich: DAS Er-STAUNEN…
Staunen über das Aufbegehren der "braven Schwaben", die im bundesdeutschen Bewusstsein bisher als "unauffällig, fleißig, eher langweilig" abgespeichert waren.
Staunen über die Sprachlosigkeit der Verantwortlichen, die sich "in ihren Büroburgen, hinter ihren Schreibtischen verschanzen", "unfähig zum Gespräch mit den Bürgern". Stattdessen, "in offene Briefe flüchten, anstatt sich von ihren Stühlen zu erheben, um auf dem Marktplatz oder vor dem Hauptbahnhof vor das Mikrofon zu treten". UND "FÜR ihr Projekt STUTTGART 21 einzutreten".
Allerdings, wie ich soeben lese, will sich Bahnchef Grube mit den Gegnern nun an einem Runden Tisch zusammen setzen.
Staunen bei meinen E-mail-Schreibern auch über das Anwachsen des Protests, darüber WIE binnen weniger Tage, manchmal auch binnen Stunden, Tausende von Bürger zu mobilisieren sind. Zuletzt, am gestrigen Freitagabend, als trotz Regen – die Bürgerprotestbewegungen sprechen von 40.000, die Polizei von 30.000 - Menschen auf die Stuttgarter Straßen gingen, um schließlich eine Menschenkette um den Landtag von Baden-Württemberg zu bilden.
Wenn man dieser Karikatur des Karikaturisten Horsch, die heute in den Stuttgarter Nachrichten, im Lokalteil, auf S.20 abgedruckt ist, Glauben schenken mag, ist Stuttgart (21) weltweit in aller Munde. Kein Wunder, selbst am Times Square in New York protestierten am Mittwoch einige Schwaben gegen das Projekt.
Auf der Seite gegenüber, Seite 21, erscheint ein Anzeigenargument der Stuttgart 21-Macher aus der derzeit laufenden Kommunikations-Kampagne, mit der das Kommunikationsbüro von S21 berechtigte Argumente der Projektgegner aufgreift und Sachargumente pro Großprojekt dagegen setzt.
Unter dem Motto „Die guten Gründe überwiegen“ sind auf der Internetseite von S21 die bisher erschienen sechs Anzeigenmotive nachzulesen (etwa bis zur Bildschirmmitte scrollen, die S21-Kampagnen-Argumente kommen nach den Abriss-Fotos)
Machen Sie sich wieder selbst Ihr Bild.
Mehr zur Großdemonstration am gestrigen Freitagabend in der Berichterstattung der beiden Regionalzeitungen Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung.
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ich habe wieder E-mails bekommen.
Dieses Mal zu Stuttgart 21.
Allen mails ist eines gleich: DAS Er-STAUNEN…
Staunen über das Aufbegehren der "braven Schwaben", die im bundesdeutschen Bewusstsein bisher als "unauffällig, fleißig, eher langweilig" abgespeichert waren.
Staunen über die Sprachlosigkeit der Verantwortlichen, die sich "in ihren Büroburgen, hinter ihren Schreibtischen verschanzen", "unfähig zum Gespräch mit den Bürgern". Stattdessen, "in offene Briefe flüchten, anstatt sich von ihren Stühlen zu erheben, um auf dem Marktplatz oder vor dem Hauptbahnhof vor das Mikrofon zu treten". UND "FÜR ihr Projekt STUTTGART 21 einzutreten".
Allerdings, wie ich soeben lese, will sich Bahnchef Grube mit den Gegnern nun an einem Runden Tisch zusammen setzen.
Staunen bei meinen E-mail-Schreibern auch über das Anwachsen des Protests, darüber WIE binnen weniger Tage, manchmal auch binnen Stunden, Tausende von Bürger zu mobilisieren sind. Zuletzt, am gestrigen Freitagabend, als trotz Regen – die Bürgerprotestbewegungen sprechen von 40.000, die Polizei von 30.000 - Menschen auf die Stuttgarter Straßen gingen, um schließlich eine Menschenkette um den Landtag von Baden-Württemberg zu bilden.
Wenn man dieser Karikatur des Karikaturisten Horsch, die heute in den Stuttgarter Nachrichten, im Lokalteil, auf S.20 abgedruckt ist, Glauben schenken mag, ist Stuttgart (21) weltweit in aller Munde. Kein Wunder, selbst am Times Square in New York protestierten am Mittwoch einige Schwaben gegen das Projekt.
Auf der Seite gegenüber, Seite 21, erscheint ein Anzeigenargument der Stuttgart 21-Macher aus der derzeit laufenden Kommunikations-Kampagne, mit der das Kommunikationsbüro von S21 berechtigte Argumente der Projektgegner aufgreift und Sachargumente pro Großprojekt dagegen setzt.
Unter dem Motto „Die guten Gründe überwiegen“ sind auf der Internetseite von S21 die bisher erschienen sechs Anzeigenmotive nachzulesen (etwa bis zur Bildschirmmitte scrollen, die S21-Kampagnen-Argumente kommen nach den Abriss-Fotos)
Machen Sie sich wieder selbst Ihr Bild.
Mehr zur Großdemonstration am gestrigen Freitagabend in der Berichterstattung der beiden Regionalzeitungen Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung.
Teresa HzW - 28. Aug, 14:46 - Rubrik Widerworte
Stuttgart 21 zeigt, dass die Demokratie mit Füßen getreten wird. Andererseits hat sich die schweigende Masse in Bewegung gesetzt, um gegen den Größenwahn zu protestieren. Ich hoffe, dass die Bürger auch in anderen Bereichen der Politik aktiver werden, um Unsinn zu verhindern.
Kommunkationsgau
Die Verantwortlichen glauben, wenn man wie bei Stuttgart 21 geschehen, an die Spitze eines Kommunikationsbüros einen Landespolitiker stellt, dann genügt das. Kommunikation gerade in dieser Dimension wie bei Stuttgart 21 setzt jedoch Profis voraus. Damit meine ich Kommunikationsfachleute, die ihr Handwerk nicht im Landtag, sondern von der Pike auf in den vielschichtigen Bereichen der Kommunikation gelernt haben. Kommunikationsexperten, die dieses Handwerkszeug von der Humankommunikation über die Medienkommunikation bis hin zur Kommunikation im Web 2.0 und in den social communities beherrschen. Die diese Expertise zudem in den unterschiedlichen Feldern und bei unterschiedlichsten Anforderungen aufgrund ihrer Berufspraxis ein- und umzusetzen wissen.
Alles Fehlanzeige bei den Kommunikatoren von S21. Dort wird mit (veralteten) Konzepten aus der klassischen Markenwerbung ein Megaprojekt kommuniziert. Allein die derzeitige Kampagne, die ich in meinem Eintrag erwähne, kostet den Steuerbürger einen sechsstelligen Betrag (ich werde, wenn ich noch fündig werde, den Betrag nachliefern).
Der grundsätzliche Fehler, der bei S21 jedoch weiterhin gemacht wird, dass die Wünsche, die Bedürfnisse der Menschen, weder im Vorfeld noch aktuell in die Planungen eingebunden (worden) sind.
Eine Lebensweisheit sagt doch: "Geht nicht, gibt`s nicht"
Insofern danke ich Ihnen sehr für Ihren Eintrag.