Tagwerk 9 - stormy morning
Der Tag müßte 48 Stunden haben, um all das erledigen und tun zu können, was man[n – frau] gerne täte oder erledigen muss. Im Weinberg stapelt sich die Arbeit bis unter die [Haar]Wurzeln. Eine Haushaltshilfe wäre nicht schlecht, weil ich [besser die mir Liebgeborenen] zu einer Generation gehören, wo frau alles "anschaffen" muss, im Sinne von "befehligen". Manchmal ist das müßig. Immer jemanden bitten zu müssen, dies oder das oder jenes zu erledigen – ohne dass es als Befehl beim anderen ankommt, weil man[n] sofort beleidigt ist. Anstrengend!
Weil ich eshasse leid bin, wenn andere die Arbeit nicht sehen oder nicht sehen wollen. Eine Fähigkeit, die ich auch gern hätte: Arbeit zu übersehen. Einfach auszublenden. Als unsichtbar, nicht vorhanden wahrzunehmen. Egal, ob es der Rost an den Fensterläden ist, die dringend abgeschliffen und neu lackiert werden müssten. Oder dem Unkraut beizukommen ist, das seit den Regengüssen der letzten Tage wieder zwischen den Reben hindurch sprießt.
"Anschaffen" müssen auch im Sinne von alles [selber] in die Hand zu nehmen und heran zu schaffen, zu planen, zu organisieren, zu regeln, zu verteilen. Quasi als Art Bauleiterin oder Architektin des [Weinberg]Lebens. Wenn das getan ist, läuft`s. Doch warum muss immer die frau vorangehen?
Neulich las ich in einem Artikel "mit Jungs [also Männern] käme man nur übers Tun ins reden." Ein goldrichtiger Satz! Zum an die Wand malen! Plakativ. In big lettern. Es ist eine Ironie des Lebens: Greife ich zum Spaten, springen sie herbei und wollen einem plötzlich alles abnehmen. Warum nicht gleich!? Wieso muss man[n-frau] sich erst aufregen! Im Haus [Büro] gibt es wahrlich für eine genug zu tun!
Immerhin – ob sie es glauben oder nicht – eben klingelte der Postmann, jaja, hier im Mittleren Neckartal haben wir noch Postmänner [und auch Postfrauen] und brachte ein großes Paket die steilen Weinbergtreppen herab [er kommt immer herunter, obwohl er das nicht bräuchte, weil die Anlieferung meist nur bis "Bordsteinkante" gilt und die ist Hundert Meter weiter oben] und rief mir schon auf halber Treppe fröhlich entgegen:
"Ein Paket aus Österreich!"
Das zauberte mir ein Lächeln ins rot erzürnte Gesicht, glättete die zerfaltete Stirn und seitdem strahle ich wie die Sonne, die bereits vor Stunden hinterm Berg am [immer noch königsblauen] Himmel aufgegangen ist.
Vielleicht wird`s ja doch noch ein guter Tag ;-)
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Weil ich es
"Anschaffen" müssen auch im Sinne von alles [selber] in die Hand zu nehmen und heran zu schaffen, zu planen, zu organisieren, zu regeln, zu verteilen. Quasi als Art Bauleiterin oder Architektin des [Weinberg]Lebens. Wenn das getan ist, läuft`s. Doch warum muss immer die frau vorangehen?
Neulich las ich in einem Artikel "mit Jungs [also Männern] käme man nur übers Tun ins reden." Ein goldrichtiger Satz! Zum an die Wand malen! Plakativ. In big lettern. Es ist eine Ironie des Lebens: Greife ich zum Spaten, springen sie herbei und wollen einem plötzlich alles abnehmen. Warum nicht gleich!? Wieso muss man[n-frau] sich erst aufregen! Im Haus [Büro] gibt es wahrlich für eine genug zu tun!
Immerhin – ob sie es glauben oder nicht – eben klingelte der Postmann, jaja, hier im Mittleren Neckartal haben wir noch Postmänner [und auch Postfrauen] und brachte ein großes Paket die steilen Weinbergtreppen herab [er kommt immer herunter, obwohl er das nicht bräuchte, weil die Anlieferung meist nur bis "Bordsteinkante" gilt und die ist Hundert Meter weiter oben] und rief mir schon auf halber Treppe fröhlich entgegen:
"Ein Paket aus Österreich!"
Das zauberte mir ein Lächeln ins rot erzürnte Gesicht, glättete die zerfaltete Stirn und seitdem strahle ich wie die Sonne, die bereits vor Stunden hinterm Berg am [immer noch königsblauen] Himmel aufgegangen ist.
Vielleicht wird`s ja doch noch ein guter Tag ;-)
Teresa HzW - 17. Jun, 10:09 - Rubrik Nachtkantine
@Andere Frau