Wie der Worte geben
Verehrte Lese- und Kommentator[inn]en-Freund[inn]e[n],
liebe treue Leser[innen],
das erste Bloggerjahr war rucki-zucki um, kaum dass ich es begonnen. Vielleicht wäre ich schon wieder weg, wenn ich nicht in vielen von Ihnen, nette, interessante, anregende und Gedanken anstoßende Gleichgesinnte gefunden hätte, die mich lesen, die mich ermuntern, die mich auch durch manche Kommentare nachdenklich werden lassen.
Das Motto für mein erstes literarisches Bloggerjahr war nach einigen Gehversuchen schnell gefunden. Auslöser war ausgerechnet ein Spiegel-Artikel, in dem einer unserer deutschen Großschriftsteller sich darüber beklagte, dass die jungen Autoren – ja, er sagte in jenem Interview wirklich Autoren [nicht Schriftsteller, nicht Publizisten, nicht Journalisten]: "Zu wenig" "Haltung zeigen!" Ein Vorwurf, der mich packte, der mir im "öffentlichen" Blogschreiben hier auf Wiederworte zum Wendepunkt geriet. In den darauf folgenden Monaten habe ich fortan versucht, literarisch wohl gemerkt, mich in Haltung zu üben. Als guter Übungs-Gegenstand boten sich politisch-gesellschaftliche Themen wie Stuttgart 21, die hiesigen Wutbürger und zuletzt der Landtagswahlkampf an.
Haltung üben lässt sich – wie ich schnell feststellte – ebenfalls sehr gut in der Auseinandersetzung mit literarischen Stoffen, zumindest wenn jemand wie ich, eine Nicht-Literaturwissenschaftlerin und[Noch]Nicht-Schriftstellerin, ausdauernde Mit-Leserinnen und Mit-Leser hat, die sich von den von mir vorgeschlagenen Lesestoffen anstecken lassen und mit mir in den Lese-Ring[Kampf] steigen und mutig ihre Haltung mit vertreten. Literarisch in diesem Bloggerjahr im Fokus: Julio Cortázar`s Rayuela und Max Frisch`s Montauk. Bei beiden im Mittelpunkt: ihre Beziehungen zu den Frauen. Das fällt mir erst jetzt, wo ich dies niederschreibe, auf. Allerdings wählte ich weder die Autoren noch deren jeweiliges Werk wegen ihrer Verstrickungen mit dem anderen Geschlecht aus. Die Auswahl geschah, weil ich beim Lesen wie auch beim Schreiben die [Post]Moderne im Blick habe. Und auch mehr durch Zufall in sie hinein gestolpert bin.
Die Annäherung an diese Gattung [oder ist es doch eine Epoche, die noch andauert, die noch nicht abgeschlossen? Da bin ich mir immer noch nicht sicher!] und ihre Vertreter sind für mich lange noch nicht abgeschlossen. Insofern beabsichtige ich, diesen eingeschlagenen literarischen Weg weiter zu folgen und zu intensivieren.
Mag sein, dass ich [be]im Schreiben noch zugespitzter formulieren, radikaler ausdrücken, und schonungsloser offenlegen, mehr provokative[provokante? provozierende?] Äußerung und ebensolche Schreibe wagen "muss"[?], wenn ich eine Haltung, die ich einnehme, einen Gegenstand, den ich beschreibe, das, was ich in der jeweiligen Schreib-Causa aufspieße, auf die Feder nehmend zu Papier bringe.
Mag sein, dass dies wesentlich schwieriger werden wird als das "Haltung einnehmen üben". Vermutlich setzt dieses, etwas auf die spitze Feder nehmen wollen, voraus, nicht subtil darüber zu schreiben, sondern sich glasklar auszudrücken, deutlich Stellung – klare Kante - zu beziehen. Also: m e h r als eine Haltung einzunehmen!?
Vielleicht wird sich dies zum Motto meines zweiten Blog-Schreib-Jahres entwickeln: Nicht nur "Haltung zeigen", sondern "Stellung beziehen" und diese halten. Aber vielleicht ist das "Stellung halten" der übernächste Schritt, und somit das Motto für das dritte Bloggerjahr!?
Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser, dieses Wiederworte-Blog ist als [m]einpersönliches Langzeitprojekt angelegt! Was auch seinen Tribut fordert ;-)
Demnächst werde ich nolens volens auf die Twoday-Bezahlblog-Variante ausweichen, weil mein gratis Webblog[space] mit dem Ende des ersten Bloggerjahres nahezu aufgebraucht ist. Insofern lassen Sie sich mal überraschen, ob ich den Umzug in "größere Schreibräume" auch dazu nutze, optisch ein wenig um zu räumen oder ob ich vorerst einfach nur die alten Möbel in den größeren Raum stelle.
Es grüßt Sie
rückwärts umeinander nach vorwärts schauend
herzlich
Ihre
weiterhin Wi[e]derworte gebende
Teresa
1327 mal gelesen
liebe treue Leser[innen],
das erste Bloggerjahr war rucki-zucki um, kaum dass ich es begonnen. Vielleicht wäre ich schon wieder weg, wenn ich nicht in vielen von Ihnen, nette, interessante, anregende und Gedanken anstoßende Gleichgesinnte gefunden hätte, die mich lesen, die mich ermuntern, die mich auch durch manche Kommentare nachdenklich werden lassen.
Das Motto für mein erstes literarisches Bloggerjahr war nach einigen Gehversuchen schnell gefunden. Auslöser war ausgerechnet ein Spiegel-Artikel, in dem einer unserer deutschen Großschriftsteller sich darüber beklagte, dass die jungen Autoren – ja, er sagte in jenem Interview wirklich Autoren [nicht Schriftsteller, nicht Publizisten, nicht Journalisten]: "Zu wenig" "Haltung zeigen!" Ein Vorwurf, der mich packte, der mir im "öffentlichen" Blogschreiben hier auf Wiederworte zum Wendepunkt geriet. In den darauf folgenden Monaten habe ich fortan versucht, literarisch wohl gemerkt, mich in Haltung zu üben. Als guter Übungs-Gegenstand boten sich politisch-gesellschaftliche Themen wie Stuttgart 21, die hiesigen Wutbürger und zuletzt der Landtagswahlkampf an.
Haltung üben lässt sich – wie ich schnell feststellte – ebenfalls sehr gut in der Auseinandersetzung mit literarischen Stoffen, zumindest wenn jemand wie ich, eine Nicht-Literaturwissenschaftlerin und
Die Annäherung an diese Gattung [oder ist es doch eine Epoche, die noch andauert, die noch nicht abgeschlossen? Da bin ich mir immer noch nicht sicher!] und ihre Vertreter sind für mich lange noch nicht abgeschlossen. Insofern beabsichtige ich, diesen eingeschlagenen literarischen Weg weiter zu folgen und zu intensivieren.
Mag sein, dass ich [be]im Schreiben noch zugespitzter formulieren, radikaler ausdrücken, und schonungsloser offenlegen, mehr provokative[provokante? provozierende?] Äußerung und ebensolche Schreibe wagen "muss"[?], wenn ich eine Haltung, die ich einnehme, einen Gegenstand, den ich beschreibe, das, was ich in der jeweiligen Schreib-Causa aufspieße, auf die Feder nehmend zu Papier bringe.
Mag sein, dass dies wesentlich schwieriger werden wird als das "Haltung einnehmen üben". Vermutlich setzt dieses, etwas auf die spitze Feder nehmen wollen, voraus, nicht subtil darüber zu schreiben, sondern sich glasklar auszudrücken, deutlich Stellung – klare Kante - zu beziehen. Also: m e h r als eine Haltung einzunehmen!?
Vielleicht wird sich dies zum Motto meines zweiten Blog-Schreib-Jahres entwickeln: Nicht nur "Haltung zeigen", sondern "Stellung beziehen" und diese halten. Aber vielleicht ist das "Stellung halten" der übernächste Schritt, und somit das Motto für das dritte Bloggerjahr!?
Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser, dieses Wiederworte-Blog ist als [m]ein
Demnächst werde ich nolens volens auf die Twoday-Bezahlblog-Variante ausweichen, weil mein gratis Webblog[space] mit dem Ende des ersten Bloggerjahres nahezu aufgebraucht ist. Insofern lassen Sie sich mal überraschen, ob ich den Umzug in "größere Schreibräume" auch dazu nutze, optisch ein wenig um zu räumen oder ob ich vorerst einfach nur die alten Möbel in den größeren Raum stelle.
Es grüßt Sie
rückwärts umeinander nach vorwärts schauend
herzlich
Ihre
weiterhin Wi[e]derworte gebende
Teresa
Teresa HzW - 9. Mai, 13:47 - Rubrik Wiederworte
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