Werden 6 ... Teil 5

Fortsetzung IV des Beitrags Werden 6... Teil 4

Gestern Abend, bevor Sie von der Anreise und den ersten Eindrücken müde aufs [Bett]lager kippten, hatte ich Ihnen ja was versprochen... sofern der Wettergott mitspielt... und das tat er... am frühen Morgen... genießen Sie daher diesen Sonnenaufgang:



Naja... also ganz ehrlich... meiner, den den ich vor über zwanzig Jahren dort erlebt, war viel viel schöner: Jener Sonnenaufgang am Poonhill. Was in dem Kurzvideo nicht rüberkommt: Von dort, am Poonhill, hat man einen atemberaubenden Blick auf die Annapurna-Achttausender.

Ein schmaler Pfad führte uns nächtens im Schein der Taschenlampen hinauf. Es war eiskalt, der Weg glitschig und es schneite ganz leicht. Oben standen wir ganz allein mit unseren Sherpas und bestaunten das Naturschauspiel der hinter den Gipfeln aufgehenden Sonne, die ihre Sonnenstrahlen Schritt für Schritt über die Bergwände der Achttausender, Siebentausender und Sechstausender herabgleiten ließ: Den Macchapuchhare mit 6997 Meter, den Hiunchuli mit 6441m, die Annapurna-Südwand mit 7219 m, den Dhaulagiri mit 8167m, den Tukche Peak mit 6920 m.

Annapurna, Pokhara, Kathmandu werden mir eine unglaubliche Lebenserfahrung… das spürte ich damals schon vor Ort. Ein Gespür, das auch nach über zwei Jahrzehnten in der Retrospektive immer noch da, besser auf einen Schlag wieder abrufbar ist, wenn ich - wie gestern Nachmittag - die Dias aus alten Zeiten betrachte.
Damals [vielleicht heute auch noch?] geisterte ein geflügeltes Wort durch die Trekker-Welt: "Do it before you die!"

...Also mach es, geh in den Himalaya, ins Annapurna-Massiv, solange Du lebst...

a b e r...
dieses ABER lesen Sie in Fortsetzung V... hier... >>> http://wiederworte.twoday.net/stories/werden-6-teil-6/
1789 mal gelesen
steppenhund - 28. Jan, 12:06

unglaubliche Lebenserfahrung

Das kann ich so gut nachvollziehen. Leider nicht mit den Achttausendern.
Wenn ich der Typ mit einmal den Jakobsweg gehen wäre, dann wäre das ein weit besseres Ziel für mich.
Berge sind etwas Herrliches!

Teresa HzW - 28. Jan, 14:16

Himalaya-Tra[e]um[e]

Also... auf einem Achttausender war ich ja auch nicht, lieber Steppenhund, sondern wir kamen damals nur bis kurz vor Muktinath auf etwa 3.800 Meter [aber immerhin mit diesen Atem beraubenden Rundumblicken die ganze Zeit, weil wir - was damals allen Nepali sehr ungewöhnlich schien - diese tolle Sicht mit blauem Himmel und kaum wolkenverhangen - damals während unserer mehrtägigen Tour die ganze Zeit hatten]. Allerdings mußten wir dann kurz vor Muktinath wetterbedingt umkehren und kamen ziemlich in die Bredouille, weil es kurz vor dem Ziel über Nacht zum Wintereinbruch kam [wir waren - zur Erinnerung - ja in der zweiten Novemberhälfte ! - das war damals dann schon um den 20.11. herum - unterwegs]... ein Weitermarschieren... für Schnee und Eis waren wir ausrüstungstechnisch damals nicht gerüstet... hätte unseren sicheren Tod bedeutet.... daher waren wir gezwungen, umzukehren... was mich bis heute schmerzt.

Ursprünglich wollte ich weiter... wäre am liebsten... bis hinauf nach Tibet marschiert... immer noch [m]ein Traum [geblieben]... bis heute. Mehr als der Jakobsweg [den ich übrigens in - Austria ;-) - im Jahr 2010 ein Stück des Wegs g i n g...]
Dennoch: Die Berge waren und sind mir immer die größere Herausforderung gewesen.
Weil sie unberechenbar.
Ein Abenteuer. Geblieben!
Trotz GPS und alledem ;-)
Teresa HzW - 28. Jan, 14:26

ad unglaubliche Lebenserfahrung

Was mir bis heute Respekt abverlangt, war und ist, dass bei unserer Akklimatisationstour - auf die Berge rund ums Kathmandutal - in der ersten Novemberhälfte 1991 - ein Herr aus dem Allgäu im Alter von 75 Jahren [!] dabei war, dessen Traum es war, nochmals in Nepal zu trekken... sowie ein älteres Ehepaar von damals um die 65 Jahre, die anschließend weiter ins Basecamp zum Mount Everest fliegen wollten, einfach um noch einmal diesen gigantischen Berg - vom Basecamp aus zu sehen.... mehr wollten sie nicht. Das fand ich damals schon toll... und zeigt, dass es einfach nie zu spät ist, einen Wunsch zu realisieren :-)
Bubi40 - 28. Jan, 13:40

es gibt in der tat erlebnisse, die einen das ganze leben begleiten, und die zu jeder zeit wieder gleiche emotionen wecken. die achttausender habe ich nie gesehen ... leider ...
bei mir ist eine adäquate begebenheit (noch zu DDR- zeiten) der besuch der mongolei ... land und leute, aber auch dreimal oprnbesuch in Ulan Bator ...

steppenhund - 28. Jan, 14:03

Für mich war schon der Besuch der Oper Fürst Igor im Kremlovski Theatr eine Sternstunde.
Allerdings ist der Effekt nicht so groß wie bei den Achttausendern, weil der Seltenheitseffekt verblasst. Wenn immer ich aus der Wiener Staatsoper trete, fühle ich mich in einer anderen Welt.
Und der 24-Stunden-Ring in Erl hatte schon fast etwas Drogenhaftes an sich. Man stelle sich vor: Walküre, Siegfried und Götterdämmerung innerhalb von 20 Stunden live erleben.
Bubi40 - 28. Jan, 14:47

um die 24 stunden Erl beneide ich sie "aufrichtig". ich glaube, dass ein solches erlebnis einem viel mehr von der musik und ihrer entwicklung durch die drei opern vermitteln kann, als wenn es auf drei tage verteilt dargeboten wird. es ist zwar eine "ochsentour" - sowohl für die interpreten als auch für die rezipienten - aber ich glaube ihnen auf´s wort, dass man dabei in einen wahren sinnenrausch geraten kann.
Teresa HzW - 28. Jan, 15:11

Fragile Momente

Während unserer Pausen, die wir damals tagsüber immer wieder einlegten...

wir "wanderten" ja von morgens sieben, halbacht [einmal bereits ab halbfünf morgens] bis etwa nachmittags vier halbfünf ...

...saßen wir auf Gesteinsbrocken oder Felsen... keiner sprach ein Wort... nur ab und zu unser Guide... wenn er der Richtung unseres Blickes folgte und uns "die Koordinaten" gab mit Bemerkungen wie "Hiunchuli", "Dhaulagiri" oder "Annapurna one".
Wir nickten dann und schauten einfach nur weiter auf diese gewaltigen Himalayaberge...
und schwiegen... manchmal dreissig Minuten und länger hockten wir da und "glotzten" auf die Achttausender - so überwältigend war das... dazu die Stille... das sind unvergängliche [Lebens]Momente.

Manchmal setzte ich mir dann den Kopfhörer auf [damals... diese Billighörer aus Plastik] und drehte den Regler an meinem Kassettenspieler[!] voll auf "play": Sting und Songs aus "Nothing like the sun" und "The Soul Cages" [andere Cassetten hatte ich aus Gepäckreduzierungsgründen damals nicht mit].
Bis heute verbinde ich mit Sting diese Himalayatour. Es ist quasi wie ein Schlüsselreiz der die gigantische Himalayakulisse anklickt, sobald ein Sting-Song ertönt wie dieser hier: Fragile, den ich damals bestimmt hundert Mal rauf- und runtergehört >>>>
Teresa HzW - 28. Jan, 15:18

Die Mongolei stelle ich mir auch überwältigend vor... diese unendliche Weite... so weit das Auge reicht nichts anderes als diese Steppe...

Das war gewiss auch ein eindrückliches Erlebnis, lieber Josef. Haben Sie denn in einer Jurte übernachtet?
Teresa HzW - 28. Jan, 15:23

Lirum Larum Löffelstil

Die Opernaufführungen in Ulan Bator... erinnern mich an meine ersten Erlebnisse mit der Chinesischen Oper... das war auch sehr eindrücklich.

Meine nachhaltigste war jedoch die einer Kinderoper [Lirum-Larum-Löffelstil]... hier in Stuttgart [auch bald zwanzig Jahre her] , als eine Handvoll fünf-sechs-siebenjähriger Zuschauer auf die Bühne kletterte und immer näher an den Suppenkönig, der in einem beinahe die Bühne füllenden Suppenlöffel saß, heranrückte und an seinen Lippen -teilweise mitsummend-singend- hing ;-)
Teresa HzW - 28. Jan, 15:34

24h

non-stop-Wagners-Ring... ich gestehe es... hätte ich wohl zu keiner Zeit ausgehalten :-(

Da zolle ich Ihnen beiden, verehrte Herren Steppenhund und Josef, meine [Hoch]Achtung! Der eine, weil er´s zelebriert und der andere, weil er sich`s vorstellen könnt, zelebrierend anhörend ausharrend :-ooo *ooooh* ;-)
steppenhund - 28. Jan, 15:47

@TeresaHzW

Ich muss mit einer indiskreten Frage kontern. Könnten Sie sich vorstellen 24h (eigentlich waren es ja nur 20) Liebe zu machen?
Könnten Sie sich vorstellen, irgendetwas so lange durchzuhalten. Ich denke, Ihr Beitrag gibt da ja bereits eine positive Antwort.
Und wenn Sie 2 Wochen in einer Sommerfrische mit mir und einer guten Stereoanlage, einem Pianino und den entsprechenden Noten zusammen wären, könnten Sie nachher zumindest eine Wagner-Oper durchhalten.
Und von einer zu drei ist dann kein großer Sprung mehr.
Teresa HzW - 28. Jan, 16:50

Eine diskrete Antwort

Von einer Trekkingtour auf anderes zu schließen... *hmm*... ich weiß nicht recht ;-)
erfordert diese eine Anstrengung doch anderes Durchhaltevermögen als jenes andere, welches wiederum anderer Künste bedarf ;-)

...indes...
es wäre ein Nachdenken über das [L]iterarische [s]ICH[er] wert [aber das verstehen nun gewiss einige Leser-innen nicht mehr und ich habe zudem auf die FSK-Freigabe ein Auge zu halten, werter Steppenhund]

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