Ganz[V]er-Kater[t]
Ganz verkatert bin ich heute Morgen aufgewacht.
Habe mir die Augen gerieben.
"Nanu, da war doch was", dachte ich mir...
"Mal wieder ein Jahrestag!?" - wird sich die eine oder der andere von Ihnen grinsend denken, weil ich zuletzt des öfteren verschiedener [Welt{licher}]Jahrestage hier auf Wi[e]der[W]Orte gedachte.
"Jawohl, mal wieder ein Jahrestag!" - und nun rollen Sie nicht gleich mit den Augen, hören Sie, liebe[r] Leser[in],
es ist dieses Mal ein Jahrestag besonderer Art:
M E I N eigener J A H R E S T A G !!!
Oder besser der Jub[i]el[äums]tag der Wi[e]der[W]Orte!
Vor zwei Jahren habe ich meine ersten zaghaften Gehversuche in die Web-Zwei-Null-Welt mittels Blog hinaus gewagt. Erstmal ganz vorsichtig mich vortastend mit einem Auszug aus meinen literarischen Wiederworten, meinem Manuskript der Nachtkantine, mit der ich im Jahr 2006 den Nanowrimo "gewonnen" habe. Yeah!
Während dieser ersten Online-Gehversuche fiel Alter Egon auf einem Flohmarkt ein wunderschöner alter Reise-Koffer mit [altem] Kruscht in die Hände. Da hatte irgendeiner Tante Frieda ihr Klein` Häuschen geerbt und entrümpelt. Dabei weder Zeit noch Lust gehabt, das, was im Koffer drinne, zu sichten, auszumisten und zu entsorgen.
Was für ein Glück!
Denn es wurde uns, Alter Egon und mir, eine wahre Fundgrube!
Alter Egon fand ein halbes Dutzend Tonbänder aus den 1950/1960er Jahren mit wunderschönen alten Jazzaufnahmen, OriginalRundfunkaufnahmen - ich meine, es waren Bänder vom RIAS Berlin (wen`s genauer interessiert, bitte melden, dann frag` ich bei Alter Egon nach). Der größte Schatz jedoch waren - aus meiner bescheidenen Sicht der Geschichten[Er]finder[in] ein Stapel alter Briefe und eine wunderschöne Weihnachtskarte (Hach, von der sollte ich nun eigentlich ein Foto machen und es hier einstellen, hmmm)
Es waren sehr [an]rührende Zeilen, die da geschrieben waren: liebevoll, voller Sehnsucht und Wärme in der Erinnerung an eine alte Liebe, so schien es mir. Leider waren keine Briefumschläge dabei, sondern nur die Karte und die Briefe in einer sehr sauberen, jedoch nicht immer leicht zu entziffernden Schrift geschrieben.
Ich vermutete damals, vor zwei Jahren, dass es die Briefe eines Mannes an [s]eine ehemalige große [Vor-Kriegs]Liebe waren, die allesamt, vielleicht unzustellbar zurück kamen? Und nach Kriegsende, in Anfang/Mitte der 1950er hatte er versucht, sie, die "Liebe Lotte" , zu finden und wieder mit ihr in Kontakt zu treten. Aufgrund des Kontexts und der altdeutschen Worte und der bisweilen merkwürdigen Satzstellung vermutete ich, dass es die Briefe eines in den Westen geflohenen Schlesiers waren, da in manchen Briefen sehr oft die Anspielung auf die alten Zeiten in Breslau enthalten waren. Daraus entwickelte ich dann meine Lotte-Briefe. Ich hatte die Phantasie, dass es eben eine alte Liebe war, die nach dem Krieg nicht mehr zu einander fand. Die Einsamkeit des Alters ließ den Mann dann eben diese Briefe verfassen.
Bei meinen Gehversuchen unterstützte mich damals noch Maluceane mit ihren Zornesausbrüchen über die ent-menschlichte und [für abhängig Beschäftigte] entrechtete Arbeitswelt bei einem Global Player in einem Großkonzern. Da ich immer wieder – in Emails – nach ihrem Verbleib gefragt werde und wie es ihr gehe, heute zum Blog-Purzeltag darf ich Ihnen verraten und weiter sagen: Maluceane ist vor Monaten ausgestiegen und lebt heute "far far away" vom "kalten Tollhaus Deutschland". Sie hat auch eine Karte [mir schreibend]ge-ma[i]lt… Einen Auszug aus der Ansicht darf ich hier einstellen, damit Sie sehen, was Sie dort den ganzen Tag so treibt… außer… schnorcheln und Kunst leben
[M]Eine Bilanz zum ersten Jahr findet sich unter dem Gratulantentisch des vorigen Jahres
Hier>>> http://wiederworte.twoday.net/stories/ein-jahr-wiederworte/
Dieses Jahr ist es mir – ehrlich gesagt – ein wenig zu anstrengend eine Bilanz über das vergangene Wiederworte-Jahr zu erstellen. Im Jahr 2011 explodierte meine Schaffenskraft hier regelrecht. Sie entlud sich in einer Unmenge von Wort-, Text-, Bild-, Ton- und Video-Beiträgen auf Wi[e]der[W]Orte. Im Schnitt veröffentlichte ich an jedem dritten Tag einen Eintrag.
In den Jahren 2010, 2011 und 2012 sind bis zum heutigen Tag insgesamt
- 359 Bei[n]träge[r]
1925 Kommentare
und 128 Bilder entstanden.
Was die Bilder angeht, stimmt die Bilanz nicht ganz, denn zum einen weiß ich nicht, ob in den 128 Bildern die Videos enthalten sind, die ich via Youtube hierher lade.
Außerdem trickse ich bei den Bildern ein wenig, denn um nicht die Grenze für den kostenfreien Webspace zu überschreiten, lösche ich seit Monaten immer wieder alte Bilder, um wieder Platz für ein neues Bild und einen neuen Text zu haben.
Allerdings wird es nun langsam wirklich eng und ich muss überlegen, was ich mache: Lege ich ein neues Twoday-Weblog an? Oder upgrade ich die Wi[e]der[W]Orte und gebe dann eben monatlich fünf bis zwanzig Euro [für mein Hobby] aus!?
Heute treff` ich jedenfalls keine Entscheidung [mehr], sondern kugele mich wie der Kater herum, vor Freude, dass ich schon auf so viele Wi[e]der[W]Orte gekommen bin ;-)
Wenn mir das eine[r] vor zwei Jahren gesagt hätte, hätte ich wohl nicht geglaubt, dass ich solange durchhalte…
Indes… es liegt auch an Ihnen, meinen aufmerksamen mir gewogenen Leserinnen und Lesern.
Insbesondere an einer Gruppe treuer Kommentatorinnen und Kommentatoren, ohne die ich wohl bestimmt schon das Schreiben aufgegeben hätte!?
Jedoch - und wer gemeint ist, spürt das nun beim Lesen sehr wohl :-)))): IHR ermuntert mich stetig und fordert geradezu durch EURE regelmäßigen Anmerkungen, Hinweise, Kommentare heraus und [her]ein, dass ich wieder was schreibe… und wieder… und wieder… und wieder… und wieder.... und wieder....
...na denn, bis…..
die Tage...
herzlichst
Ihre/Eure
Teresa
Teresa HzW - 9. Mai, 18:39 - Rubrik Wiederworte
@Schneck
http://www.gruesse.de/grusskarte/animation/Silvester/Sektglaeser.gif