Investment
Gestern... schrieb ich Ihnen vom Pläne schmieden…. Die treuen Leser[innen] erinnern sich gewiss ;-)
Heute will ich von Investments schreiben: Ich bin nämlich grad kräftig am Investieren! In die Zukunft sozusagen. Auch wenn es bis zum Return of Investment noch ein wenig dauern wird.
Erster Invest war ein Internet-Radiosender: FIP. Den empfehle ich all jenen unter Ihnen, die gerne werbefrei Musik jenseits des Mainstream-Musikgeschmack hören mögen. Jene unter Ihnen, die Jazz, Chansons und Weltmusik lieben. Denen es nichts ausmacht, auch mal orientalischen Klängen zu lauschen oder afrikanischen Bongo-Wongos. Lediglich einmal pro Stunde, immer zehn Minuten vor der vollen Stunde, erfahren Sie dann, was jenseits der Grenzen, los ist. Auch wenn Sie die Sprache des francophilen Senders nicht verstehen. Worum es geht können Sie dennoch orten, wenn von „Merkel, Sarkozy, Hollande, La Bastille, Les Grecs, la politique, les Présidents, à Paris“ die Rede ist.
Und für all jene unter Ihnen, die gern wieder ins Französische hinein kommen wollen, ist das genau die homöopathische Dosis an Französisch, die Sie nicht überfordert. Auch wenn Sie am Anfang nichts verstehen, lauschen Sie einfach dem Sing-Sang und irgendwann… irgendwie… schnakelts… und Sie verstehen auf einmal doch was die da erzählen… in ihrem Nachrichtenstudio… Hunderte Kilometer entfernt. Achja, für die Klassikfreunde unter Ihnen: Ab und an webt sich auch eine seltene Arie oder ein zwanzig-Minuten-Satz einer alt-ehrwürdigen höfischen Serenade in den Klangteppich mit ein!
Zweiter Invest waren Bücher und Zeitschriften, unregelmäßig gekauft, vom eigenen Geschmack, der Themenneugier, dem Zeitbudget geleitet. Es nützt ja nichts sie zu kaufen, auch hineinlesen sollte man. Zum Beispiel am Dienstag dieser Woche… ich war bereits frühmorgens zu einem Termin unterwegs z`Schtuagart. Extra am Hbf einen Zwischenstopp um acht Uhr dreißig eingelegt, in den internationalen Zeitungsshop geeilt; und eine der restlichen drei „Le Monde“-Tageszeitungen ergattert. Die ganze Zeitung voll mit den Wahlergebnissen. Recht interessant, wenn man sich für das Wahlverhalten der Franzosen interessiert. Beispielsweise war Sarkozy überall dort stark, wo die Wirtschaftszentren sind. Aus einem anderen Chart, das die Frankreichkarte abbildete, war zu erkennen, dass ihn vor allem die Franzosen in Nordfrankreich, Nordost, Ostfrankreich, Südost und Südfrankreich entlang der Côte d`Azur gewählt haben. Richtig auffällig ist das, diese regionale T-Form, bei dem nur das rechte T-Eckle fehlt, weil das wäre dann in der Verlängerung das Saarland und Rheinlandpfalz….uuuuppsss… damit ich nicht alte Geister herauf beschwöre, schnell zum nächsten, dem
Dritten Invest: Ein Französischkurs. Jawoll! Liebe aufmerksame Leser[innen]; endlich hat`s geklappt und ich habe mich für einen Konversationskurs anmelden können, der zu meinem [bescheidenen Niveau] passt, in dem auch die Grammatik aufgefrischt wird. Einmal die Woche werde ich nun bis zu den Sommerferien meine verschütteten Französischkenntnisse aufpolieren. Solange bis sich mir die Zunge verknotet oder… als alte Dame ist man ja nicht mehr so beweglich im Hirn… die Konzentration ausgeht, wie in meiner ersten Stunde geschehen! Naja… ich will mich nicht über den grünen Klee loben, aber das dürfen Sie mir glauben: Wenn man schon ein Tagwerk von zwölf Stunden im Weinberg hinter sich gebracht hat und der Abend sich neigt, dazu die schöne Abendstimmung einer rot untergehenden Sonne ins Kurszimmer scheint, ist das nicht mehr so einfach, sich auf die Satzstellung der direkten und indirekten Pronomen le,la,les, lui, leur, en und y zu konzentrieren. Dann noch ein sau-schweres Chanson über eine Herz-Schmerz-Liebestragödie anzuhören. Danach zu erzählen, worum es im Chanson geht… also quasi eine kursgemeinschaftliche Inhaltsangabe in Französisch abzuliefern. Immerhin, ich war doch sehr erleichtert, zu sehen, dass auch andere Kursteilnehmer, die quasi meine Kinder sein könnten, abends um Viertel nach Acht Konzentrationsprobleme hatten oder nicht recht wußten, wer in dem Lied nun wem mit einer anderen betrogen hat… Sehr wohlwollend bemerkte ich, dass wir mit Firlefanz wie Hausaufgaben offensichtlich verschont werden… hoffentlich verschreie ich nun nichts….
Achja.. und weil aller guten Dinge… nicht drei, sondern vier Eckpfeiler haben, werde ich als nächstes noch in eine Konferenz investieren… sofern meine Sprachauffrischung mir das dann schon gestattet… weil drei Tage am Stück französisch hören, reden, diskutieren… also da verknotet sich meine Zunge dann gewiß… oder nicht!?
Naja… bis zum vierten Invest habe ich noch ein wenig Zeit. Da sehe ich dann, wie sich die Kurse aus den anderen drei Investments entwickelt haben werden ;-)
P.S.
Meinen francophilen Leser[innen] empfehle ich wärmstens das Buch "Le Dépaysement" von Jean-Christophe Bailly. Drei Jahre lang bereiste der Buchautor sein Land, um danach auf 420 Seiten eine exquisite Momentaufnahme und Zustandsbeschreibung in 34 Essays über Frankreich zu verfassen. "Le Dépaysement. Voyage en France" erhielt auch einen französischen Literaturpreis, den Prix Décembre 2011, der jedes Jahr im Herbst verliehen wird und mit 30.000 Euro dotiert ist.
Ein verregnetes Wochenende wie das vor uns Liegende - auch ideal, um in folgende Talkrunde beim Centre Pompidou mit dem Autor Jean-Christophe Bailly hinein [noch besser ganz zu]zuhören:
>Alors- bon week-end, mes chers [chères] lecteurs< :-D
Jean Christophe Bailly - Le dépaysement von centrepompidou
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Heute will ich von Investments schreiben: Ich bin nämlich grad kräftig am Investieren! In die Zukunft sozusagen. Auch wenn es bis zum Return of Investment noch ein wenig dauern wird.
Erster Invest war ein Internet-Radiosender: FIP. Den empfehle ich all jenen unter Ihnen, die gerne werbefrei Musik jenseits des Mainstream-Musikgeschmack hören mögen. Jene unter Ihnen, die Jazz, Chansons und Weltmusik lieben. Denen es nichts ausmacht, auch mal orientalischen Klängen zu lauschen oder afrikanischen Bongo-Wongos. Lediglich einmal pro Stunde, immer zehn Minuten vor der vollen Stunde, erfahren Sie dann, was jenseits der Grenzen, los ist. Auch wenn Sie die Sprache des francophilen Senders nicht verstehen. Worum es geht können Sie dennoch orten, wenn von „Merkel, Sarkozy, Hollande, La Bastille, Les Grecs, la politique, les Présidents, à Paris“ die Rede ist.
Und für all jene unter Ihnen, die gern wieder ins Französische hinein kommen wollen, ist das genau die homöopathische Dosis an Französisch, die Sie nicht überfordert. Auch wenn Sie am Anfang nichts verstehen, lauschen Sie einfach dem Sing-Sang und irgendwann… irgendwie… schnakelts… und Sie verstehen auf einmal doch was die da erzählen… in ihrem Nachrichtenstudio… Hunderte Kilometer entfernt. Achja, für die Klassikfreunde unter Ihnen: Ab und an webt sich auch eine seltene Arie oder ein zwanzig-Minuten-Satz einer alt-ehrwürdigen höfischen Serenade in den Klangteppich mit ein!
Zweiter Invest waren Bücher und Zeitschriften, unregelmäßig gekauft, vom eigenen Geschmack, der Themenneugier, dem Zeitbudget geleitet. Es nützt ja nichts sie zu kaufen, auch hineinlesen sollte man. Zum Beispiel am Dienstag dieser Woche… ich war bereits frühmorgens zu einem Termin unterwegs z`Schtuagart. Extra am Hbf einen Zwischenstopp um acht Uhr dreißig eingelegt, in den internationalen Zeitungsshop geeilt; und eine der restlichen drei „Le Monde“-Tageszeitungen ergattert. Die ganze Zeitung voll mit den Wahlergebnissen. Recht interessant, wenn man sich für das Wahlverhalten der Franzosen interessiert. Beispielsweise war Sarkozy überall dort stark, wo die Wirtschaftszentren sind. Aus einem anderen Chart, das die Frankreichkarte abbildete, war zu erkennen, dass ihn vor allem die Franzosen in Nordfrankreich, Nordost, Ostfrankreich, Südost und Südfrankreich entlang der Côte d`Azur gewählt haben. Richtig auffällig ist das, diese regionale T-Form, bei dem nur das rechte T-Eckle fehlt, weil das wäre dann in der Verlängerung das Saarland und Rheinlandpfalz….uuuuppsss… damit ich nicht alte Geister herauf beschwöre, schnell zum nächsten, dem
Dritten Invest: Ein Französischkurs. Jawoll! Liebe aufmerksame Leser[innen]; endlich hat`s geklappt und ich habe mich für einen Konversationskurs anmelden können, der zu meinem [bescheidenen Niveau] passt, in dem auch die Grammatik aufgefrischt wird. Einmal die Woche werde ich nun bis zu den Sommerferien meine verschütteten Französischkenntnisse aufpolieren. Solange bis sich mir die Zunge verknotet oder… als alte Dame ist man ja nicht mehr so beweglich im Hirn… die Konzentration ausgeht, wie in meiner ersten Stunde geschehen! Naja… ich will mich nicht über den grünen Klee loben, aber das dürfen Sie mir glauben: Wenn man schon ein Tagwerk von zwölf Stunden im Weinberg hinter sich gebracht hat und der Abend sich neigt, dazu die schöne Abendstimmung einer rot untergehenden Sonne ins Kurszimmer scheint, ist das nicht mehr so einfach, sich auf die Satzstellung der direkten und indirekten Pronomen le,la,les, lui, leur, en und y zu konzentrieren. Dann noch ein sau-schweres Chanson über eine Herz-Schmerz-Liebestragödie anzuhören. Danach zu erzählen, worum es im Chanson geht… also quasi eine kursgemeinschaftliche Inhaltsangabe in Französisch abzuliefern. Immerhin, ich war doch sehr erleichtert, zu sehen, dass auch andere Kursteilnehmer, die quasi meine Kinder sein könnten, abends um Viertel nach Acht Konzentrationsprobleme hatten oder nicht recht wußten, wer in dem Lied nun wem mit einer anderen betrogen hat… Sehr wohlwollend bemerkte ich, dass wir mit Firlefanz wie Hausaufgaben offensichtlich verschont werden… hoffentlich verschreie ich nun nichts….
Achja.. und weil aller guten Dinge… nicht drei, sondern vier Eckpfeiler haben, werde ich als nächstes noch in eine Konferenz investieren… sofern meine Sprachauffrischung mir das dann schon gestattet… weil drei Tage am Stück französisch hören, reden, diskutieren… also da verknotet sich meine Zunge dann gewiß… oder nicht!?
Naja… bis zum vierten Invest habe ich noch ein wenig Zeit. Da sehe ich dann, wie sich die Kurse aus den anderen drei Investments entwickelt haben werden ;-)
P.S.
Meinen francophilen Leser[innen] empfehle ich wärmstens das Buch "Le Dépaysement" von Jean-Christophe Bailly. Drei Jahre lang bereiste der Buchautor sein Land, um danach auf 420 Seiten eine exquisite Momentaufnahme und Zustandsbeschreibung in 34 Essays über Frankreich zu verfassen. "Le Dépaysement. Voyage en France" erhielt auch einen französischen Literaturpreis, den Prix Décembre 2011, der jedes Jahr im Herbst verliehen wird und mit 30.000 Euro dotiert ist.
Ein verregnetes Wochenende wie das vor uns Liegende - auch ideal, um in folgende Talkrunde beim Centre Pompidou mit dem Autor Jean-Christophe Bailly hinein [noch besser ganz zu]zuhören:
>Alors- bon week-end, mes chers [chères] lecteurs< :-D
Jean Christophe Bailly - Le dépaysement von centrepompidou
Teresa HzW - 12. Mai, 13:16 - Rubrik Wiederworte