Donnerstag, 7. Juli 2011

Bachmannpreis 2011 - Fazit zum ersten Lese-Tag

Am Ende des ersten Tages des Literatur-Wettbewerbs bin ich erschüttert. Es ist für mich schwer zu verstehen, warum junge Menschen heute so viel über Krankheit, Tod und Apokalypse schreiben. Das erschreckt mich sehr! Ist denn dieser Autor[inn]en-Generation der 26- bis 35 Jährigen die Heiterkeit abhanden gekommen? Oder ist es die Prägung durch die Medien? Die beständig nieder rieselnde negative Berichterstattung, die sich mittlerweile im Schreiben der jungen Autorinnen und Autoren niederschlägt? Was für eine neue Literatur kommt da auf uns zu? Ist das überhaupt Literatur? Sind das die Literaten, die in die Fußstapfen einer Ingeborg Bachmann...  [weiter]
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Bachmannpreis 1.Tag - 5.Lesung

14:15 Uhr - Antonia Baum (D, Jg 1984) Vollkommen leblos, bestenfalls tot Die Frauen beschliessen den ersten Tag des Wettbewerbs, auftritt eine ebenfalls junge, sympathisch wirkende Frau. Antonia Baum lässt mich sofort aufhorchen mit ihrem ersten Satz: „Die Stadt hat viele Städte in sich, aber bei Nacht ist sie eine andere, man geht in ihren Bauch.“ Ein starker Satz. Ein Aufmerksamkeit weckender Satz! Da ist Leserin gespannt auf mehr, auf das was folgt. Wird der Rest des Textes das Versprechen dieses ersten Satzes einlösen? Familien sind übergriffig, ansteckend sind sie, denke ich. Unten kreischt Astrid. Astrid, die sich ohne nachzudenken...  [weiter]
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Bachmannpreis 1.Tag - 4.Lesung

13.30 Uhr: Anna Maria Praßler (D, Jg 1983) Eine Frau fliegt von Berlin nach Augsburg, jedoch nicht zum Grab ihres Freundes sondern um Barockkirchen zu bestaunen. Das Andere Endlich. Die erste Frau, die heute liest. Zieht damit endlich ein neuer Stil in Klagenfurt ein - jenseits von Fäkaliensprache und des Wiederkäuens von Lebensalltag? Ihr Wesen stimmt mich bereits im Videoporträt positiv. Sie hat eine sehr angenehme Stimme, erinnert mich an eine Schweizerin, nein, sie ist Deutsche. Sie nimmt als Erzählerin die Ich-Perspektive ein. Schildert sie uns den Zugang einer Ich-Protagonistin zur Hochkultur? Der Bezug zur Antike, Brecht, in ihrem...  [weiter]
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Bachmannpreis 1.Tag - 3.Lesung

11:55 Uhr: Daniel Wisser (A, Jg 1971) Standby Von einem der auszog, andere Autoren nachzuahmen? Lässt das Videoporträt, das nur des Autors Kopf zeigt, ahnen, was nun folgt? Etwa ein sehr eigenwilliger, gar schräger Text? Etwas voreingenommen, ich gestehe es, gehe ich auf Standby, wie auch die Überschrift des Textes lautet: Die Stirn wird betastet. Es wird ein Wort gedacht: Augenkopfschmerz. So wird dieser Kopfschmerz von ihm bezeichnet. Sieben oder acht verschiedene Arten von Kopfschmerzen können unterschieden werden. Von der Frau wird behauptet, er sei dauernd krank, ständig erkältet. Er müsse die Stirnhöhlen untersuchen lassen. Aber Augenkopfschmerz...  [weiter]
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Bachmannpreis 1.Tag - 2.Lesung

11:15 Uhr - Maximilian Steinbeis (D, Jg 1970) Wenn Autoren zu Finanzexperten werden Wie man zu Gold kommt und wie und wo man es am besten vergräbt Ein Text mit überraschendem Ausgang Einen Schatz vergraben Der Autor wurde von Burkhard Spinnen, dem Jury-Vorsitzenden, vorgeschlagen, daher hoffe ich nun auf mehr Qualität! Sein Einstieg gefällt mir, er heißt mich freundlich "Willkommen!" Ich lehne mich zurück und beschließe nur zuzuhören. Ist das ein Einstieg mit Dialog? Jedenfalls hört es sich an, wie ein Ratgeber-Text oder wie ein Vortrag bei einer Sparkassenvereinigung. Ac h, es geht um den Vermögensberater einer Bank, um die Vermögensberatung?...  [weiter]
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Bachmannpreis 1.Tag - 1.Lesung

10:25 Uhr Gunter Geltinger (D, Jg 1974) Mutter auf Tabletten, Sohn auf Zimt Geschildert wird eine Mutter-Sohn-Beziehung Der Text ist ein Auszug aus einem Roman Der Autor verweist darauf, dass er stottert und bittet um Verständnis für seinen ggf. stockenden Lese-Vortrag. Das weckt irgendwie Sympathie bei mir, dass auch ein „Stotterer“ die Chance erhält, hier zu lesen. 10:25 Uhr er beginnt zu lesen: Wenn der Schnee kommt, wird die Stille zur Bewegung. Der Himmel löst die Wolken auf, löscht den Horizont, nur die Krähen auf dem Feld stecken noch im Weiß, letzte Striche, bald verschluckt. Darüber bildet der Dunst eine zweite Schicht, in Raureif...  [weiter]
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Bachmannpreis 2011

Der erste Eindruck ist entscheidend, für den gibt es keine zweite Chance, heißt es. Was für das Kennenlernen der Menschen gilt, trifft auch auf die Begegnung mit einem Text, mit einer Autorin, einem Schriftsteller zu. Meine Buchhändlerin pflegt daher zu sagen: „Wer ein Buch kaufen möchte, entscheidet binnen Sekunden, ob er es nimmt oder desinteressiert ins Regal zurückstellt“. So verfahre ich in den nächsten Tagen auch, bei meiner subjektiven Kritik zu den Lesungen beim diesjährigen Bachmannpreis-Wettbewerb: Die 35. Tage der deutschsprachigen Literatur, die vom siebten bis zehnten Juli in Klagenfurt über die Bühne gehen. Ich verfolge den Bewerb...  [weiter]
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Mittwoch, 6. Juli 2011

Mission impossible

Der Tag der Entscheidung und enttäuschte Gesichter in München, als der IOC-Präsident um 17:20 Uhr verkündete: "The International Olympic Committee has the honour and is proud of that the XXIII. Olympic Winter-Games goes to the city of Pyeongchang 2018." Stille in München auf dem Marienplatz. "Dabei sein,war alles", sagen die in Annecy. Nehmen wir`s olympisch, mit sportlicher Fairness und Gelassenheit, liebe Leserinnen und Leser, auch wenn`s schwer fällt! Ein einzig`[Widerwort]Hinweis sei mir gestattet: Wer weiß, dass 50 IOC-Mitglieder zur Hochzeit Ihrer Durchlaucht eingeladen waren und wer den kleinen Hinweis "macht Euch keine Sorgen" beim...  [weiter]
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Montag, 4. Juli 2011

Der Kaiser ohne Krone ist tot

Heute Morgen in seinem Haus am Starnberger See im Alter von 98 Jahren "sanft ent-schlafen": Otto [von] Habsburg. Der verhinderte Thronfolger. Intellektueller. Großer Europäer. Er sollte eigentlich als ältester Sohn dem letzten habsburgischen Kaiser einmal nachfolgen. Doch die Geschichte verlief anders – wie wir alle wissen. Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit Franz Joseph Otto Robert Maria Anton Karl Max Heinrich Sixtus Xaver Felix Renatus Ludwig Gaetan Pius Ignatius, Kaiserlicher Prinz, Erzherzog von Österreich, Königlicher Prinz von Ungarn wird am 16. Juli in der Kapuzinergruft in Wien beigesetzt.  [weiter]
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Sonntag, 3. Juli 2011

Die gute Fee

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Samstag, 2. Juli 2011

Monegassischer Hochzeitsrausch

Der zweit-kleinste Staat der Welt ist nach fünfundfünfzig Jahren wieder im Hochzeitsrausch: Monaco. Nach Jahrzehnten wird wieder eine Fürstin dem "Spielplatz" der Reichen und Schönen vorstehen. Nirgendwo ist die Dichte der Milliardäre und Millionäre höher. Jeder dritte der dreiunddreissigtausend monegassischen Einwohner darf sich als solcher bezeichnen. Allerdings stammen nur noch vier bis fünf Prozent der Staatseinnahmen aus Spielerlösen, ansonsten kommen diese überwiegend aus dem Tourismus und dem Anteil an der französischen Umsatzsteuer. Neben der Kosmetik- und Pharmabranche, sind hier die Nano- und Biotechnologie die Säulen des zwei Quadratkilometer...  [weiter]
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Mittwoch, 29. Juni 2011

Baumeister Europas

Er wurde heute vor 125 Jahren geboren - der Gründervater Europas: Jean-Baptiste Nicolas Robert Schuman, der sich selbst als "Luxemburger von Geburt, Deutscher nach Erziehung, römischer Katholik aus Überzeugung und Franzose dem Herzen nach" bezeichnete. Allen Widrigkeiten zum Trotz verfolgte er zeitlebens seine Vision einer wie auch immer gearteten europäischen politischen Gemeinschaft, einer >Fédération de l' Europe<. Mit seinen politischen Ideen und Vorschlägen legte er die Meilensteine dafür: Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Friedenssicherung. Verbesserung der Lebensbedingungen durch die Montanunion. Der erste Präsident...  [weiter]
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Sonntag, 26. Juni 2011

Frauen-WM1 - Killerinstinkt

...in jener Nacht... gingen mir all die Monate des Trainings durch den Kopf, all die Dauerläufe, all die Wochen ohne Sandra...Ich dachte an die Zeit im Camp, wenn ich mir um Viertel nach elf noch einen Spätfilm angucken wollte, es dann aber sein ließ, weil ich am nächsten Morgen fit sein musste. Ich dachte darüber nach, wie gut ich mich vor dem Kampf gefühlt hatte, als ich auf dem Tisch im Umkleideraum lag. Ich weiß noch genau, was mir durch den Kopf ging: "Körperlich bist du in bester Verfassung, mental ebenfalls - aber hast du auch genug Killerinstinkt?" Doch dann sagt man sich: Killerinstinkt ist jetzt nicht so wichtig, denk gar nicht weiter...  [weiter]
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Die Umzugskisten sind gepackt. Die Haus-[Renovierungs]-Um-Bau -Arbeiten...
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Eigenartig
So viele Lese [oder doch nur kurze An-?-]Klicke und...
Teresa HzW - 21. Mai, 12:43
ein wenig Carmen
Das kommt wohl darauf an, wie man[n oder frau] ein...
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